Merkel-Berater Knaus lehnt Auffanglager ab – Menschenwürdige Unterbringung von Migranten in Nordafrika „utopisch“

"Die Tatsache, dass die EU es in zehn Monaten nicht geschafft hat, auf den griechischen Inseln akzeptable Unterkünfte für Asylsuchende aufzubauen, zeigt doch, wie utopisch es wäre, Flüchtlinge in den wesentlich zerbrechlicheren Staaten Nordafrikas menschenwürdig unterbringen zu können", so Merkel-Berater Gerald Knaus zur "Welt".
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Menschen die aus Libyen fliehen wollen.Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Februar 2017

Der mitunter als „Erfinder“ des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens bezeichnete der Berater von Kanzlerin Angela Merkel, Gerald Knaus, lehnt Auffanglager für Flüchtlinge in Nordafrika ab.

„Die Tatsache, dass die EU es in zehn Monaten nicht geschafft hat, auf den griechischen Inseln akzeptable Unterkünfte für Asylsuchende aufzubauen, zeigt doch, wie utopisch es wäre, Flüchtlinge in den wesentlich zerbrechlicheren Staaten Nordafrikas menschenwürdig unterbringen zu können“, sagte Knaus der „Welt“.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, auf dem Mittelmeer gerettete Bootsflüchtlinge zurück nach Nordafrika zu bringen.

Der Leiter des Forschungsinstituts Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) sagte: „Wenn die EU Schutzsuchende ohne Asylprüfung in Lager außerhalb ihre Territoriums zurückbringen würde, macht sie sich die australische Lösung zu eigen, die selbst mit weniger als 2.500 Migranten auf den beiden Insellagern zu groben Menschenrechtsverletzungen führt. Es scheint weder logistisch noch rechtlich vorstellbar, das in Nordafrika umzusetzen.“

Dass immer mehr Politiker über Rückführungen nach Nordafrika redeten, drücke Ratlosigkeit über steigende Migration aus Afrika aus, sagte Knaus. „Dabei gibt es eine menschenrechtskonforme Lösung zur Reduktion der Zuwanderung: schnelle Asylverfahren in Italien durch EU-Missionen, schnelle Rückführung in die Herkunftsstaaten. Damit würde in Italien die Zahl der Ankommenden und Ertrinkenden dramatisch fallen – denn die Mehrheit der dort Ankommenden sind derzeit keine Flüchtlinge.“ (dts/so)

Siehe auch:

Malta-Plan von Merkel-Berater Knaus: EU verzichtet auf Zurückschicken, australisches Modell und Grenzsicherung



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