Mnangagwa wird am Freitag als neuer Präsident Simbabwes vereidigt

Nach dem Rücktritt von Robert Mugabe soll der von ihm geschasste Vize-Präsident Emmerson Mnangagwa am Freitag als neues Staatsoberhaupt von Simbabwe vereidigt werden. Bereits am Mittwoch kehrt er aus dem Exil zurück.
Titelbild
Emmerson MnangagwaFoto: Tsvangirayi Mukwazhi/dpa
Epoch Times22. November 2017

Nach dem Rücktritt von Robert Mugabe soll der von ihm geschasste Vize-Präsident Emmerson Mnangagwa am Freitag als neues Staatsoberhaupt von Simbabwe vereidigt werden.

Mnangagwa werde bei einer Vereidigungszeremonie in der Hauptstadt Harare seinen Amtseid ablegen, kündigte Parlamentspräsident Jacob Mudenda am Mittwoch an. Am Nachmittag sollte der künftige Präsident aus dem südafrikanischen Exil nach Harare zurückkehren.

Mugabe hatte am Dienstag dem wachsenden Druck nachgegeben und seinen Rücktritt erklärt. Er regierte Simbabwe 37 Jahre mit harter Hand und zunehmend autokratisch.

In den vergangenen Tagen überstürzten sich dann die Ereignisse: Nachdem der 93-jährige Mugabe seinen Stellvertreter Mnangagwa entlassen hatte, um seine Frau Grace zu seiner designierten Nachfolgerin zu machen, stellte das Militär den Präsidenten unter Hausarrest. Die Regierungspartei Zanu-PF setzte Mugabe als ihren Parteichef ab und setzte ihm eine Frist bis Montag, um freiwillig als Präsident zurückzutreten.

Nachdem Mugabe die Frist verstreichen ließ, kündigte das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren an. Diesem kam der Staatschef am Dienstag schließlich zuvor und legte sein Amt nieder. Sein Rückzug erfolge „freiwillig“, erklärte Mugabe in seinem Rücktrittsschreiben. Grund sei seine Sorge um das Wohlergehen des Landes und sein Wunsch nach einer „friedlichen und gewaltfreien Machtübergabe“.

Mnangagwa hatte sich nach seiner Entlassung ins Ausland abgesetzt. Am Mittwochabend sollte er nun nach Simbabwe zurückkehren, wie der staatliche Rundfunksender ZBC berichtete. Auf dem Militärstützpunkt Manyame in Harare warteten bereits hochrangige Militärvertreter auf die Ankunft des künftigen Präsidenten.

Mnangagwa, wie Mugabe ein früherer Unabhängigkeitskämpfer gegen die britische Kolonialherrschaft, war jahrzehntelang ein treuer Gehilfe Mugabes. Er war unter anderem Finanz- und Verteidigungsminister und wird für brutale Unterdrückungsmaßnehmen verantwortlich gemacht – seine Skruppellosigkeit hat ihm in Simbabwe den Spitznamen „Krokodil“ eingebracht. Mnangagwa unterhielt aber auch enge Beziehungen zum Militär. Als Wunschnachfolger der Armee für das Präsidentenamt galt der 75-Jährige schon länger.

Die Bundesregierung wertete Mugabes Rücktritt als Chance für einen Neuanfang in Simbabwe. Dieser müsse „unter Einschluss aller demokratischen und zivilgesellschaftlichen Kräfte erfolgen“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Ereignisse der vergangenen Tage hätten „eindringlich gezeigt“, dass die Menschen in Simbabwe einen „echten Neuanfang“ wollten und ein Land, „das friedlich, gewaltfrei, demokratisch und pluralistisch ist“.

Die Afrikanische Union begrüßte Mugabes Entscheidung, „nach einem ganzen Leben im Dienste der simbabwischen Nation“ als Staatschef zurückzutreten. AU-Kommissionschef Moussa Faki Mahamat wertete das Eingreifen der Armee nicht als Militärputsch, sondern als Ausdruck der Bevölkerung nach „einem friedlichen Machtübergang“. Der Rücktritt Mugabes ebne den Weg für „einen Übergangsprozess, der dem souveränen Volk Simbabwes gehört und von ihm geleitet wird“.

China, das unter Mugabe zu einem wichtigen politischen und wirtschaftlichen Partner Simbabwes geworden ist, zollte Mugabe Respekt. Er bleibe „ein guter Freund des chinesischen Volkes“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Auch die „freundliche Politik“ gegenüber Simbabwe werde sich nicht verändern. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion