Nach Posten bei der EU besetzt Deutschland auch Geheimdienstposten bei der Nato

Die Nato beschloss angesichts wachsender Sicherheitsherausforderungen erst dieses Jahr, sich einen eigenen Geheimdienstchef zu geben. Die Allianz hat wie die EU aber weiter keinen klassischen Geheimdienst, der selbst systematisch Informationen erhebt.
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Verteidigungsministerin von der Leyen 2015 bei einem Besuch im NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (CoE) in Tallinn.Foto: Maurizio Gambarini/dpa
Epoch Times24. Oktober 2016

Nach der EU besetzt Deutschland auch den Posten des Geheimdienstchefs bei der Nato. Der bisherige deutsche Botschafter in Prag, Arndt Freytag von Loringhoven, übernimmt vor Jahresende den neu geschaffenen Posten des beigeordneten Generalsekretärs für Geheimdienstinformationen und Sicherheit, wie das Bündnis am Montag in Brüssel mitteilte. Der 59-Jährige war zwischen 2007 und 2010 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND).

Seit Anfang des Jahres koordiniert bereits der frühere BND-Agent Gerhard Conrad die Geheimdienstarbeit der EU. Er übernahm die Leitung des EU Intelligence Analysis Centre (Intcen), das 2002 geschaffen wurde und im Bereich der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini angesiedelt ist.

Die Nato beschloss angesichts wachsender Sicherheitsherausforderungen erst dieses Jahr, sich einen eigenen Geheimdienstchef zu geben. Die Allianz hat wie die EU aber weiter keinen klassischen Geheimdienst, der selbst systematisch Informationen erhebt. Sie werden in beiden Fällen maßgeblich von den Mitgliedstaaten geliefert.

Bei Terrorismus, für Nato-Einsätze relevante Informationen sowie „hybride Kriegsführung“

Freytag von Loringhoven, der während seiner Karriere im Auswärtigen Amt auch auf Posten in Paris und Moskau war, werde „eine neue Abteilung mit sowohl zivilem als auch militärischem Personal“ leiten, erklärte ein Nato-Sprecher. „Diese neue Struktur wird die Nato effektiver bei der Verwendung der Geheimdienstinformationen machen, die wir von den Alliierten erhalten.“

Der Sprecher nannte als Schwerpunkte der Informationsbeschaffung insbesondere die Bereiche Terrorismus, für Nato-Einsätze relevante Informationen sowie „hybride Kriegsführung“ – also verdeckte Angriffe mittels Propaganda, wirtschaftlichem Druck oder nicht gekennzeichneten Truppen, wie sie der Westen Russland im Ukraine-Konflikt vorwirft.  (afp)



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