Nach zwei Toten auf der Krim und Putins Terrorvorwurf: Ukraine-Militär in Alarmbereitschaft

Tote auf der Krim: Der russische Geheimdienst FSB hat laut eigenen Angaben Terroranschläge vereitelt, die vom ukrainischen Verteidigungsministerium geplant worden seien. Zwei Russen starben dabei und Putin kündigte Konsequenzen an. Jetzt kommt die Meldung, die Ukraine habe ihr Militär in Alarmbereitschaft gesetzt.
Titelbild
Symbolfoto von der Krim-Annexion 2014.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times11. August 2016

Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko hat alle Truppen im Osten des Landes und an der Grenze zur Halbinsel Krim in Alarmbereitschaft versetzt. Das teilte er am Donnerstag mit. „Spiegel Online“ berichtete.

Was war passiert?

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte am Mittwoch mitgeteilt, auf der Krim eine ukrainische Agententruppe aufgespürt und zerschlagen zu haben. Die Ukrainer hätten Terroranschläge auf Infrastruktureinrichtungen der Halbinsel geplant. Bei den Kämpfen, die sich bereits am Samstag und am Montag ereignet hätten, seien ein russischer Soldat und ein Geheimdienstoffizier getötet worden. „Sputnik“ berichtete.

Mehrere Verdächtige seien festgenommen wurden. In der Nacht zum Montag habe das ukrainische Militär zudem die Krim unter Beschuss genommen und versucht, weitere Terrorgruppen einzuschleusen. Dieser Versuch sei vereitelt worden, so das russische Verteidigungsministerium laut Sputnik.

Sie hätten auch mit Panzern versucht, auf die Krim zu gelangen, so der FSB laut Tagesschau.de. Das Ziel der „Sabotage- und Terrorakte“ sei es gewesen, vor den Wahlen in Russland und auf der Krim die „soziale und politische Lage zu destabilisieren“. Die Wahlen finden im September statt.

Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko nannte die russischen Vorwürfe absurd und zynisch. Er sprach von „russischen Fantasien“, die nur ein Vorwand für mehr militärische Drohungen gegen die Ukraine seien. Das Verteidigungsministerium in Kiew wies jede Beteiligung zurück.

Putin kündigte „Extramaßnahmen“ an

Russlands Präsident Wladimir Putin warf der Ukraine hingegen Terror vor und nannte die Erkenntnisse des russischen Geheimdienstes eine „sehr alarmierende Neuigkeit“. Über den Tod der beiden Russen werde man nicht einfach hinwegsehen.

An den Westen gerichtet sagte er: „Ich denke, dass jetzt für alle Beteiligten offensichtlich ist, dass die derzeitigen Machthaber in Kiew keinerlei Verhandlungslösung suchen. Jetzt eskalieren sie [die Situation] durch Terrorakte. Das ist sehr besorgniserregend.“

Die Machthaber der Ukraine spielten ein „dummes und gefährliches Spiel“, um möglichst lange an der Macht bleiben zu können und die Ukraine möglichst lange ausplündern zu können, so Putin. Durch solche Angriffe könne nichts gewonnen werden, „außer dass sie ihre eigenen Landsleute von der ruinösen ukrainischen Wirtschaft und der Not vieler einfacher Ukrainer ablenken.“

Er kündigte „extra Sicherheitsmaßnahmen“ für die Krim an, um „Sicherheit von Infrastrukturen und Bürgern“ zu gewährleisten. „Und ich meine ernsthafte zusätzliche Maßnahmen. Sowohl technischer als auch anderer Art.“

Der Vorfall auf der Krim zeige, dass es sinnlos sei, mit der Führung in Kiew eine Verhandlungslösung für die Ostukraine zu suchen. Auch sagte Putin laut russischen Medien, er sehe keinen Sinn in einem Treffen zur Ukraine am Rande des G20-Gipfels. Er forderte die USA und Europa auf, eindeutige Schritte unternehmen, um das Verhalten der Ukraine zu ändern.

Ziel war Tourismus

Die russische Zeitung „Kommersant“ berichtete, der Plan der festgenommenen Saboteure sei eine Anschlags-Serie auf Krim-Kurorte, um der Tourismusbranche zu schaden. (rf)

 



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