New York Times: Trump mit Wahrscheinlichkeit von über 95 Prozent nächster US-Präsident

Die New York Times taxierte gegen 5 Uhr deutscher Zeit auf ihrer Internetseite die Wahrscheinlichkeit, dass Trump die Wahl gewinnt, auf "über 95 Prozent".
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Hillary Clinton und Donald TrumpFoto: EWEL SAMAD,JEFF KOWALSKY/AFP/Getty Images
Epoch Times9. November 2016

Bei der US-Präsidentschaftswahl liegt der republikanische Kandidat Donald Trump vorn. So gewann er laut Prognosen von US-Medien unter anderem die wichtigen „Swing States“ Florida, Ohio und North Carolina. Die New York Times taxierte gegen 5 Uhr deutscher Zeit auf ihrer Internetseite die Wahrscheinlichkeit, dass Trump die Wahl gewinnt, auf „über 95 Prozent“.

Clinton meldete sich bereits in der Nacht per Twitter zu Wort und bedankte sich bei ihrem Team: „Was immer heute Nacht passiert, danke für alles“, schrieb die Kandidatin der Demokraten. Die Republikaner werden Hochrechnungen zufolge auch ihre Mehrheit im neu gewählten Repräsentantenhaus behalten. Ob sie auch im Senat eine Mehrheit bekommen, steht noch nicht fest. Für den Senat werden 34 von 100 Posten neu bestimmt. Die Demokraten brauchen vier zusätzliche Mandate, um dort die Mehrheit zu erhalten.

Trumps Chancen nach Sieg in Florida und North Carolina deutlich gestiegen

In einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen bei der US-Präsidentschaftswahl hat Donald Trump am Dienstag mit Siegen in mehreren Schlüsselstaaten seine Chancen auf einen Wahlsieg deutlich erhöht. Die als entscheidend geltenden Staaten Florida, North Carolina und Ohio gingen nach Prognosen mehrerer TV-Sender am Dienstag an den Rechtspopulisten. Die Demokratin Clinton konnte Virginia gewinnen und lag in Pennsylvania knapp vorn.

Nach Wahlleuten, welche die Kandidaten in den einzelnen Bundesstaaten erringen müssen, lag Trump mit 217 vor Clinton mit 202 (05.30 Uhr MEZ). Für den Wahlsieg benötigt ein Kandidat 270 Wahlmänner.

Nachdem der Wahlausgang in Florida lange auf Messers Schneide stand, konnte schließlich Trump das Rennen in dem Schlüsselstaat mit 29 Wahlmännern für sich entscheiden. Auch die Schlüsselstaaten North Carolina (15 Wahlleute) und Ohio (18 Wahlleute) gewann Trump nach Prognosen mehrerer TV-Sender. Florida und Ohio konnte der Republikaner zurückerobern: 2012 wurde in beiden Staaten der Demokrat Barack Obama gewählt.

Überraschend gut sah es für Trump auch in den traditionell demokratischen Bundesstaaten Michigan und Wisconsin aus nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen. Sollten diese für Clinton verloren gehen, wären ihre Chancen auf einen Wahlsieg kaum noch gegeben. In Virginia setzte sich hingegen Clinton laut CNN durch, in Pennsylvania lag sie äußerst knapp in Führung.

In den weniger umkämpften Staaten standen die Sieger nach Prognosen der US-Sender bereits fest. Clinton gewann demnach erwartungsgemäß in den demokratisch geprägten Bundesstaaten Vermont, Massachusetts, Rhode Island, New Jersey, Maryland, Delaware, Illinois, Connecticut und im Hauptstadtbezirk Washington DC. Trump sicherte sich die Wahlmännerstimmen aus Alabama, Oklahoma, Mississippi, Tennessee, Kentucky, West Virginia, Indiana und South Carolina.

Die Anzeichen für einen Wahlsieg Trumps ließen die Kurse an den Börsen in Hongkong und Tokio einstürzen. Der Nikkei-Index in Tokio sackte gegen Mittag um fünf Prozent ab, in Hongkong verlor der Aktienindex fast 3,5 Prozent. Der Euro und der Yen legten an der Tokioter Börse an Wert zu. Auch an den US-Märkten wurden fallende Kurse registriert.

Umfragen hatten vor der Wahl Clinton einen leichten Vorsprung vorausgesagt, einen Sieg Trumps hatte aber niemand ausgeschlossen.

Bei den Wahlen zum US-Kongress verteidigten die Republikaner nach TV-Prognosen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus. Wie die Sender ABC News und NBC News am Dienstagabend (Ortszeit) meldeten, werden die Republikaner dort mindestens 218 der 435 Sitze behalten. Derzeit haben die Republikaner im Repräsentantenhaus 246 Sitze, die Demokraten 186.

Noch völlig offen war hingegen der Ausgang der Wahlen zum Senat. Dort hofften die Demokraten, die Mehrheit zurückerobern zu können. Jeder der 50 US-Bundesstaaten stellt zwei Senatoren; neu gewählt wurden 34 der 100 Senatoren. Die Republikaner haben seit 2014 die Kontrolle im Oberhaus und verfügen derzeit über 54 Sitze, die Demokraten über 44, zu ihrem Lager werden zwei unabhängige Senatoren gerechnet.

Acht Jahre nach der Wahl von Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten erweisen sich die USA als ein tief gespaltenes Land. Sein Ansinnen, einen politischen Ausgleich zu erreichen, konnte Obama in seiner Präsidentschaft nicht in die Tat umsetzen.

Die scharfe Konfrontation zwischen dem Rechtspopulisten Trump und der demokratischen Kandidatin Clinton im Wahlkampf heizte die Spannungen zwischen den beiden großen politischen Lagern zusätzlich an. Umfragen von US-Fernsehsender zufolge genießen weder Trump noch Clinton bei einer Mehrheit der Wähler Vertrauen, im jeweils anderen Lager ist der Kandidat der Gegenseite vielen regelrecht verhasst. (afp/dts)



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