Normalisierung in Sicht?: Putin gratuliert Erdogan zu Erfolg bei Verfassungsreferendum

Die beiden Staatschefs hätten auch die Notwendigkeit betont, die gemeinsam vermittelte Waffenruhe im Bürgerkriegsland Syrien einzuhalten, meldete Anadolu. Demnach hoben Putin und Erdogan zudem die Bedeutung einer Normalisierung der Beziehungen ihrer beiden Länder hervor.
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Prässident Wladimir Putin.Foto: MIKHAIL KLIMENTYEV/AFP/Getty Images
Epoch Times18. April 2017

Nach dem umstrittenen Verfassungsreferendum in der Türkei hat der russische Staatschef Wladimir Putin dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Sieg des Ja-Lagers gratuliert. Putin habe Erdogan am Dienstag seine Glückwünsche in einem Telefonat ausgesprochen, meldete die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf das Umfeld des Präsidenten. Der Kreml bestätigte, dass Putin zum „erfolgreichen Ablauf“ des Volksentscheids gratuliert habe.

Die beiden Staatschefs hätten auch die Notwendigkeit betont, die gemeinsam vermittelte Waffenruhe im Bürgerkriegsland Syrien einzuhalten, meldete Anadolu. Demnach hoben Putin und Erdogan zudem die Bedeutung einer Normalisierung der Beziehungen ihrer beiden Länder hervor.

Das Verhältnis zwischen Ankara und Moskau wird immer noch vom Abschuss eines russischen Militärflugzeugs durch die türkische Armee im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Jahr 2015 belastet. Nach dem Referendum rechnen einige Experten allerdings damit, dass sich die Türkei weiter von der EU entfernt und sich in der Folge Russland annähern könnte.

Laut vorläufigem Ergebnis hatte am Sonntag eine knappe Mehrheit von 51,4 Prozent für eine umstrittene Verfassungsänderung zur Ausweitung der Macht von Präsident Erdogan gestimmt. Nach dem Referendum wurden allerdings Betrugsvorwürfe der türkischen Opposition sowie Kritik internationaler Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) laut.

Die oppositionelle CHP reichte am Dienstag bei der Hohen Wahlkommission in Ankara einen Antrag zur Annullierung des Volksentscheids über die Einführung eines Präsidialsystems ein. Die EU-Kommission forderte von der Türkei eine „transparente Untersuchung“ der Betrugsvorwürfe. Bereits am Montag hatte US-Präsident Donald Trump Erdogan zu seinem Erfolg bei dem Referendum gratuliert.   (afp)

 



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