Realität: Lediglich eine Illusion? – Teil II

„Zu ihnen würde ich sagen, die Wahrheit wäre nichts weiter als der Schatten einer Einbildung" Plato, aus „Die Republik"
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Foto: NASA/Getty Images

Schatten und Farben des Lichts sind nur einfache Projektionen einer noch wirklicheren Realität. Das Universum in dem wir leben zeigt sich als ein illusionäres, in dem Körper, Geist und Planeten Teil eines großartigen magischen Tricks ohne Zauberer und Publikum sind.

Wissenschaftler in Hannover, die mit GEO 600 arbeiten, einem Instrument, das  Gravitationswellen (Schwingungen unserer Raum-Zeit) erfasst, glauben entdeckt zu haben, dass der Zeit-Raum nicht glatt und kontinuierlich, sondern körnig ist, was besagt, dass unser Universum nichts weiter als ein gewaltiges Hologramm ist.

Die für GEO 600 Verantwortlichen denken, dass – genauso wie die Auflösung digitaler Bilder, deren Datei verkleinert wurde, beim Hineinzoomen grobkörnig wird – die im Detektor eingefangene Interferenz ebenfalls als das begrenzte Auflösungsvermögen des Universums interpretiert werden könnte; mehr ist für das menschliche Auge dann nicht erkennbar. Es gibt somit einen exakten Punkt, an dem das Hologramm der Realität beginnt,  grobkörnig zu werden.

Du und ich, nur Hologramme

Die Idee eines holographischen Universums ist nicht neu. In den 90ern schlugen Leonard Susskind und Gerard ‚t Hooft vor, dass das gleiche Prinzip, das ein zweidimensionales Bild auf einer flachen Oberfläche dreidimensional  erscheinen lässt, auf unser ganzes Universum angewendet werden könnte.

Die beiden Wissenschaftler vermuten deshalb, dass durch die Präzision von GEO 600 – das in der Lage ist, Veränderungen von Gravitationswellen (also der Raum-Zeit) in der Größenordnung von Atomen festzustellen – die winzigsten Körner, die das dreidimensionale holographische Universum zusammensetzen, entdeckt werden konnten. Diese Holographie des Universums sei aber wiederum nur eine Projektion der zweidimensionalen Grenzen seines Inneren.

Aber warum nehmen dann unsere Sinne die Realität auf eine so eindeutig „voluminöse“ Art wahr, wenn wir nur Schatten auf einer Leinwand sein sollen? Das Problem könnte sein, dass unsere menschlichen Augen und die großen Teleskop-Linsen der Realität eines solchen Hologramms des Universums entsprechen.

Der zweite Punkt, der in Betracht gezogen werden sollte ist, dass unser Gehirn als Bestandteil dieser Illusion vielleicht gar nicht in der Lage sein kann, ein Universum mit weniger oder mehr Dimensionen wahrzunehmen.

Der Neurologe Karl Pribram, Gründer des Zentrums für Hirnforschung an der Universität von Radford in Virginia, denkt, dass unsere Gehirne Hologramme sind, die das Hologramm des Universums erfassen, indem sie eine Realität mathematisch konstruieren, wobei sie Frequenzen aus anderen Dimensionen interpretieren – einem Bereich einer vollständigeren Realität, die über Zeit und Raum hinausgeht.

Dennoch steht die Theorie eines holographischen Universums mit nur zwei Dimensionen in Konflikt mit multidimensionalen Theorien, die in der Super-String-Theorie wurzeln. Die Idee, dass das Universum ein von Partikeln in der Leere erzeugtes Hologramm oder eine Illusion sei, ist jedenfalls schon älter. Bis heute endeten jedoch alle wissenschaftlichen Bemühungen, die Wahrheit dem Nebel zu entreißen, in einer Reihe unbeweisbarer Theorien.

Viele avantgardistische Theoretiker denken, die Vereinigung von Quantenphysik und Relativitätstheorie könne historisch umstrittene Phänomene im Zusammenhang mit anderen Räumen und Zeiten erklären, zum Beispiel, dass der Geist nicht mit dem Gehirn verbunden zu sein scheint oder Dinge wie Nahtoderfahrungen, Fernsicht und Zukunftsvorhersage.

Wie auch immer, scheint Platos Höhlengleichnis die vernünftigste Option zu sein, um diese lebendigen täglichen Erfahrungen, die unser Gehirn als wahre Erscheinungen unserer Welt interpretiert, zu erklären.

Lesen Sie auch: Realität: Lediglich eine Illusion? – Teil I

Originalartikel auf Englisch: Reality: A Mere Illusion – Part II

 

Foto: NASA/Getty Images




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