Referendum: Bürger in Puerto Rico wollen 51. Bundesstaat der USA werden

Die Mehrheit der Teilnehmer will der 51. Bundesstaat der USA werden – das war das Ergebnis eines Referendums in Puerto Rico. Allerdings gaben nur 23 Prozent der Stimmberechtigten ihre Stimme ab.
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Symbolbild: Eine amerikanische und eine puerto-ricanische Flagge.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2017

Bei einem Referendum in Puerto Rico haben sich nahezu alle Teilnehmer dafür ausgesprochen, dass das US-Außenterritorium als gleichberechtigter Bundesstaat der Vereinigten Staaten anerkannt wird.

Laut dem am Sonntag bekanntgegebenen Ergebnis votierten 97,2 Prozent dafür, der Karibikinsel den Status des 51. Bundesstaates zu geben – allerdings nahmen nur 23 Prozent der 2,2 Millionen Stimmberechtigten an der Befragung teil. Der Gouverneur von Puerto Rico kündigte an, für die Umsetzung des Ergebnisses zu kämpfen.

Autonomierechte und keine Beschränkungen bei Einreise in die USA

Puerto Rico geriet durch eine US-Invasion von 1898 unter die Oberhoheit der Vereinigten Staaten. Als US-Außenterritorium verfügt die Insel seit 1952 über weitgehende Autonomierechte.

Die Bürger können ohne Beschränkungen in die USA reisen, allerdings haben sie bei Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA kein Stimmrecht.

80 Prozent nahmen nicht an Abstimmung teil

Bei dem Referendum am Sonntag zeigten vier Fünftel der Abstimmungsberechtigten kein Interesse – oder folgten dem Boykottaufruf der Opposition.

Von den Teilnehmern sprachen sich 1,5 Prozent für die Unabhängigkeit von den USA aus, 1,3 Prozent stimmten für die Beibehaltung des derzeitigen Status‘.

Gouverneur: Puerto-Ricaner wollen „dieselben Rechte“ wie US-Bürger

Gouverneur Pedro Rosselló Nevares, der seit Januar im Amt ist, hatte sich mit Nachdruck für die Volksbefragung eingesetzt. Der 38-Jährige will den „Kolonialstatus“ des Inselgebiets überwinden, das östlich der Dominikanischen Republik in der Karibik liegt.

Die Puerto-Ricaner wollten „dieselben Rechte“ wie die US-Bürger haben, was das „Kolonialsystem“ nicht zulasse, sagte Nevares bei der Stimmabgabe in San Juan.

Nevares will für Anerkennung als 51. Bundesstaat kämpfen

Nevares kündigte trotz der schwachen Aussagekraft des Ergebnisses an, sich „in Washington und weltweit“ für die Anerkennung Puerto Ricos als 51. Bundesstaat stark zu machen.

„Wir werden zu internationalen Foren gehen, um das Argument der Bedeutung Puerto Ricos als erster hispanischer Bundesstaat der USA zu verteidigen“, sagte er.

Puerto Rico seit Anfang Mai pleite

Die Insel steht wirtschaftlich äußerst schlecht da, seit Jahren plagt eine Schuldenkrise das 3,5 Millionen Einwohner zählende Gebiet.

Anfang Mai erklärte Puerto Rico bei einem Schuldenstand von 70 Milliarden Dollar (rund 62,5 Milliarden Euro) seine Zahlungsunfähigkeit. (afp)

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