Russland überlegt hundertjährigen Friedensvertrag mit Türkei zu kündigen

Das russische Außenministerium prüft, wie es einen fast hundertjährigen Friedensvertrag mit der Türkei aufkündigen kann. Es möchte der Türkei damit die Brisanz der derzeitigen politischen Lage aufzeigen.
Titelbild
Putin und der türkische Präsident Erdogan (2012).Foto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Februar 2016

Den mit der Türkei unterzeichneten Friedensvertag vom 16. März 1921 zu kündigen, schlugen neulich zwei Duma-Abgeordnete vor. Es handelt sich um Sergej Obuchow von der Fraktion der Kommunistischen Partei Russlands und seinen Abgeordnetenkollegen Waleri Raschkin. Zu beachten ist, dass dieser Friedensvertrag viele Gebiete aus dem ehemaligen Russischen Reich der Türkei zukommen lässt.

In der Begründung hieß es: „Wir haben alle für unser Land und unsere Verbündeten ungünstigen russisch-türkischen Abkommen zu revidieren.” Die Türkei sollte endlich verstehen, “welche Folgen die Eskalation des Konflikts haben wird”. Obuchow erklärte weiter, dass “nur das die Türkei ernüchtern würde und vor neuen Provokationen abhalten könne”. Dies geht aus einem Bericht von Sputniknews hervor.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa reagierte darauf am Mittwoch wie folgt: „Wir nehmen diese Initiative unter die Lupe“.

Der Vertrag war zugunsten der Türkei

Obuchow machte außerdem darauf aufmerksam, dass Georgien und Armenien, zwei weitere Kaukasusrepubliken, den Vertrag als ungerecht empfinden. In ihm ist geregelt, dass das frühere Gebiet Kars und der südliche Teil des früheren Gebietes Batumi, die seit 1878 zum Russischen Reich gehört hatten, sowie der frühere Kreis Surmali der Verwaltungseinheit Eriwan (seit 1828 im Russischen Reich) an die Türkei gehen.

Ein aserbaidschanischer Korrespondent fragte bei Sacharowa an, ob die Aufkündigung des Friedensvertrages sich negativ auf sein Land auswirke, da die Inhalte auch Aserbaidschan betreffen. Er bekam zur Antwort, Moskau werde alles tun, um eine Verschlechterung der bilateralen Beziehungen zu verhindern. (kf)



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