Russland will Junkfood und Softdrinks höher besteuern

Die russische Regierung plant eine spezielle Junkfood-Steuer. Das soll Fettleibigkeit in der Bevölkerung vorbeugen und für mehr Einnahmen sorgen.
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Diese drei Kids knuspern Chips in Spanien. In Russland soll das demnächst teurer werden.Foto: RAFA RIVAS/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2016

Die russische Bevölkerung wird immer fettleibiger. Die Regierung untersucht daher zur Zeit, ob für Palmöl, Softdrinks und Kartoffelchips eine Verbrauchssteuer erhoben werden kann, berichtet RT.com. Das Landwirtschaftsministerium unterstützt sie dabei, denn das russische Volk solle sich gesünder ernähren. Zudem werden mehr Steuergelder in die Staatskassen fließen.

Das nationale Forschungsinstitut für Ernährung hält 60 Prozent der russischen Frauen und 50 Prozent der Männer für fettleibig. In den vergangenen zehn Jahren stieg der Anteil der Übergewichtigen stetig an. Das russische Landwirtschaftsministerium hält sich daher an die Weisungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die WHO empfiehlt gegen ungemäßigten Zuckerkonsum und ernährungsbedingte Krankheiten, Steuern auf gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln und Junkfood zu erheben.

Palmöl erstes Produkt auf der neuen Liste der Gebrauchssteuergüter

Zunächst einmal wird geprüft, ob Palmöl, Softdrinks und Kartoffelchips besteuerbar sind. Palmöl steht schon an erster Stelle auf der Liste der neuen Verbrauchssteuergüter. Es wird zumeist in Milchprodukten und Süßwaren eingesetzt. Aktuelle Forschungsergebnisse bestätigen, dass Palmöl das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen erhöht. Außerdem soll es die Cholesterinwerte im Blut erhöhen und Herzkrankheit verursachen.

Den Plänen der russischen Regierung zufolge wird Palmöl in Zukunft mit 200 Dollar pro Tonne besteuert. Das erhöht die Steuereinnahmen deutlich, denn von Januar bis Februar 2015 stiegen die Palmöllieferungen nach Russland um 31.7 Prozent auf insgesamt 614.000 Tonnen an.

Auch bei weiteren Lebensmitteln mit hohem Fett- oder Zuckeranteil denkt die Regierung nach, sie in die Liste aufzunehmen.

Starke Kritik durch die Softdrink-Industrie

Die Softdrink-Produzenten haben bereits gegen die Pläne der russischen Regierung protestiert. Ein solches Vorgehen sei unzulässig, erklärte Dmitri Petrow, Chef der Handelsgemeinschaft der Softdrink-Hersteller, und gab zu bedenken, dass die neue Steuer die Produzenten erheblich beeinträchtige und zum Verlust von Arbeitsplätzen führe. (kf)



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