Saudi-Arabien wirft dem Iran „aggressive“ Politik vor

Riad werde alles für seine nationale Sicherheit und den Schutz seines Volkes tun, meinte der saudiarabische Außenminister.
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Der saudiarabische Außenminister Adel al-Dschubeir hält während der Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga eine Rede. 19. November 2017, Kairo, Ägypten.Foto: KHALED DESOUKI/AFP/Getty Images
Epoch Times19. November 2017

Im Konflikt mit dem Iran hat Saudi-Arabien dem regionalen Rivalen Aggressivität vorgeworfen. Seine Regierung werde angesichts der „aggressiven“ Politik Teherans „nicht untätig“ bleiben, sagte der saudiarabische Außenminister Adel al-Dschubeir am Sonntag bei einer Sondersitzung der Arabischen Liga in Kairo. Riad werde alles für seine nationale Sicherheit und den Schutz seines Volkes tun. Die Außenminister der Arabischen Liga waren auf Antrag Saudi-Arabiens zu der Dringlichkeitssitzung zusammengekommen.

Das sunnitisch regierte Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran ringen seit Jahren um Einfluss in der Region und stehen in zahlreichen Konflikten auf gegnerischen Seiten – im Libanon, im Jemen, in Syrien und im Verhältnis zu Katar. Nach Diplomatenangaben wollte Riad eine Verurteilung des „Iran und der mit dem Land in Verbindung stehenden arabischen Milizen“ durch die Arabische Liga erreichen.

Als Grund für die Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga hatte Riad einen Raketenangriff der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen auf die saudiarabische Hauptstadt Riad am 4. November und den Brand einer Ölpipeline in Bahrain am 10. November genannt.

Nach dem Raketenangriff hatte Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman den Iran für die „direkte militärische Aggression“ verantwortlich gemacht. Auch Bahrain hatte nach dem Pipeline-Brand die Verantwortung Teheran zugewiesen.

Für zusätzliche Spannungen sorgte der Rücktritt des libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri. Hariri hatte am 4. November von Saudi-Arabien aus überraschend seinen Rückzug angekündigt. Als Grund nannte er wachsenden Druck der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon.

Der bahrainische Außenminister Chaled ben Ahmad al-Chalifa bezeichnete die Hisbollah-Miliz am Sonntag als „terroristischen Arm“ Teherans in der Region. Der Libanon stehe „unter der totalen Kontrolle dieser terroristischen Partei“.

Nach tagelangen Spekulationen reiste Hariri am Samstag zusammen mit seiner Frau von Saudi-Arabien nach Frankreich. In Paris wurde er von Präsident Emmanuel Macron im Elysée-Palast empfangen. Zum Unabhängigkeitstag des Libanon am Mittwoch will er nach eigenen Angaben wieder in Beirut sein und eine öffentliche Erklärung abgeben. (afp)

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