Schwerer Hurrikan „Matthew“ pflügt durch die Karibik – Mindestens vier Tote

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnte, mehr als vier Millionen Kinder könnten von den Auswirkungen von „Matthew“ betroffen sein. „Das ist der schlimmste Sturm in Haiti seit Jahrzehnten und die Schäden werden zweifellos beträchtlich sein.“
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Die Anwohner vom kubanischen Baracoa begutachten die aufgewühlte Karibische See. Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 220 Kilometern pro Stunde ist Hurrikan "Matthew" auf den äußersten Osten von Kuba getroffen.Foto:  Alejandro Ernesto/dpa
Epoch Times5. Oktober 2016

Durch den Hurrikan „Matthew“ sind in der Dominikanischen Republik laut AFP mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Der Wirbelsturm zerstörte nach Behördenangaben außerdem fast 200 Häuser. Zuvor war „Matthew“ mit voller Wucht in Haiti auf Land getroffen, auch dort starben drei Menschen. Am Dienstag erreichte der Hurrikan dann Kuba. Auch die USA rüsteten sich bereits für schwere Unwetter.

Hurrikan „Matthew“ ist mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 220 Kilometern pro Stunde auf den Osten von Kuba getroffen. „Wir haben Wellen von drei bis vier Metern Höhe. Außerdem heftigen Regen und leichte Überschwemmungen“, sagte der Leiter des Zivilschutzes von Baracoa, Tony Matos.

Bäume stürzten um und Straßen wurden überschwemmt. Die kubanischen Behörden hatten die Bevölkerung in der Küstenregion allerdings bereits seit Tagen auf den Wirbelsturm vorbereitet. Rund 1,3 Millionen Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die US-Streitkräfte zogen ihr nicht-essenzielles Personal von der Militärbasis Guantánamo ab.

Zuvor war „Matthew“ über den Westen von Haiti und Teile der benachbarten Dominikanischen Republik hinweggezogen. Zahlreiche Straßen standen unter Wasser, Bäume und Strommasten knickten um. Die wichtigste Brücke zwischen Haitis Hauptstadt Port-au-Prince und den Departments im Süden stürzte ein. Häuser und Felder wurden beschädigt. Tausende suchten Schutz vor Wind und Regen. Vier Menschen kamen in Haiti ums Leben, wie der Radiosender Metropole berichtete. Auch in der Dominikanischen Republik wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes vier Personen getötet. Mehr als 20 000 Menschen mussten dort ihre Häuser verlassen.

„Matthew“ sollte nach der Prognose des US-Hurrikan-Zentrums am Donnerstag die Bahamas streifen und am Freitag an der Ostküste des US-Bundesstaats Florida vorbeiziehen. In Florida und South Carolina sowie Teilen von Georgia und North Carolina verhängten die Behörden den Notstand. US-Präsident Barack Obama sagte eine für Mittwoch geplante Wahlkampfveranstaltung in Florida ab. Er wollte sich stattdessen im Hauptquartier der nationalen Katastrophenschutzbehörde FEMA über die Vorbereitungen informieren.

In Haiti wurde mit schweren Schäden gerechnet. „Viele Regionen wurden stark gerodet. Der Hurrikan bringt mit bis 600 Millimeter pro Quadratmeter extreme Regenmengen mit, so dass neben Sturmschäden vor allem die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen extrem hoch ist“, sagte der Leiter der Auslandshilfe des Arbeiter-Samariter-Bunds (ABS), Carsten Stork.

In dem völlig verarmten Karibikstaat wurden nach Angaben der Vereinten Nationen 1300 Notunterkünfte mit Kapazität für 340 000 Menschen eingerichtet. Allerdings sei fraglich, ob die Evakuierungszentren dem heftigen Sturm standhalten können. Die Europäische Union sagte 255 000 Euro Soforthilfe zu.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnte, mehr als vier Millionen Kinder könnten von den Auswirkungen von „Matthew“ betroffen sein. „Das ist der schlimmste Sturm in Haiti seit Jahrzehnten und die Schäden werden zweifellos beträchtlich sein“, sagte der örtliche Unicef-Vertreter Marc Vincent.

„Krankheiten wegen verschmutzten Wassers sind in vergleichbaren Situationen die größte Gefahr für Kinder“, sagte er. „Unsere Priorität ist, die Versorgung der Kinder mit ausreichend sauberem Trinkwasser sicherzustellen.“

Für kommenden Sonntag sind in Haiti Präsidentenwahlen angesetzt. Sollte die Abstimmung wegen des Hurrikans abgesagt werden, sind Unruhen zu befürchten. Haiti ist politisch äußerst instabil, das Ergebnis der letzten Wahl wurde wegen Manipulationsvorwürfen annulliert. (dpa)



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