Sessions: Weiß nichts von Absprachen zwischen Trump-Team und Moskau

US-Justizminister Sessions habe selbst nie mit russischen Regierungsmitarbeitern über "igendwelche Arten von Einmischungen in irgendwelche Kampagnen" gesprochen.
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Jeff SessionsFoto: Chip Somodevilla/Getty Images
Epoch Times13. Juni 2017

US-Justizminister Jeff Sessions hat jegliche Kenntnis über Absprachen zwischen dem Wahlkampfteam des heutigen Präsidenten Donald Trump und der russischen Regierung bestritten.

Sessions sagte am Dienstag vor dem Geheimdienstausschuss des Senats, er habe selbst nie mit russischen Regierungsmitarbeitern über „igendwelche Arten von Einmischungen in irgendwelche Kampagnen“ gesprochen. Auch wisse er nichts davon, dass andere Trump-Mitarbeiter solche Gespräche geführt hätten.

Einen solchen Verdacht wies er als „schockierende und abscheuliche Lüge“ zurück. Auch verteidigte er den Rauswurf von Ex-FBI-Direktor James Comey durch Präsident Donald Trump.

Der damalige Senator und Wahlkampfberater Trumps hatte sich vergangenes Jahr mindestens zwei Mal mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak getroffen. Nach bekanntwerden dieser Treffen durch die Presse bestätigte sie der inzwischen ins Amt eingesetzte Minister. Zudem erklärte er formell seinen Rückzug aus den Russland-Ermittlungen des ihm unterstehenden FBI.

Während seiner jetzigen öffentlichen Befragung sagte der 70-Jährige, dass seine Entscheidung, sich in den Russland-Ermittlungen für befangen zu erklären, nichts mit seinen Kontakten zu Kisljak zu tun gehabt habe. Vielmehr habe er sich an die interne Vorschrift gehalten, dass ein ehemaliger enger Mitarbeiter eines Kandidaten sich nicht an Ermittlungen zu dessen Kampagne beteiligen dürfe.

Zuletzt hatten Berichte für Wirbel gesorgt, wonach Sessions neben seinen beiden bislang bekannten Treffen mit Kisljak noch ein drittes Gespräch mit dem Botschafter geführt haben soll, und zwar Ende April am Rande einer Trump-Rede in Washington. Sessions sagte dazu, er könne sich an keine damalige Begegnung mit Kisljak erinnern.

Der Justizminister war auch massiv in die Kritik geraten, weil er Trump die Entlassung Comeys empfohlen hatte – was als Verstoß gegen seine Befangenheitserklärung in der Russland-Affäre gedeutet wurde.

Sessions bekräftigte aber in der Anhörung, dass er Comeys Entlassung vielmehr wegen der internen Zustände in der Bundespolizei befürwortet habe. Er habe sich der Ansicht seines Stellvertreters Rod Rosenstein angeschlossen, dass ein „frischer Start“ bei der Behörde nötig sei.

Als Beispiel für „mangelnde Disziplin“ beim FBI führte der Minister Comeys Umgang mit der Affäre um die vorschriftswidrige Handhabung dienstlicher E-Mails durch Ex-Außenministerin Hillary Clinton an. Mit seinen öffentlichen Äußerungen zur Affäre um die damalige Präsidentschaftskandidatin habe Comey gegen die Regeln verstoßen.

Sessions berichtete auch, dass Comey ihm gegenüber die „Sorge“ geäußert habe, dass er durch seine Kontakte mit dem Präsidenten gegen die Regeln verstoßen könnte. Er habe Comey daraufhin angeraten, diese Unterredungen auf die „angemessene“ Weise zu führen. Der Ex-FBI-Direktor hatte hingegen ausgesagt, er habe Sessions gebeten, ihm weitere Vier-Augen-Gespräche mit Trump zu ersparen, worauf dieser nicht reagiert habe. (afp)



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