Tausende Anhänger von Saakaschwili demonstrieren in Kiew

Eine Demonstrantin sagte, die Menschen wollten es nicht länger hinnehmen, dass sich "nichts ändert und alles nur schlechter wird". Wie viele andere sei sie gekommen, um die Partei des Ex-Georgiers zu unterstützen.
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Menschen demonstrieren in Kiew gegen den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und für Michail Saakaschwili. 18. Februar 2018.Foto: SERGEI SUPINSKY/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Februar 2018

Knapp eine Woche nach der Abschiebung des Oppositionspolitikers und früheren georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili aus der Ukraine haben Tausende seiner Anhänger in Kiew demonstriert. Sie forderten bei der Kundgebung am Sonntag den Rücktritt des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und die Rückkehr Saakaschwilis.

Die Polizei sprach von 3.000 Teilnehmern, ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete von fast 10.000 Demonstranten.

Teilnehmer hielten Plakate in die Höhe, auf denen das durchgestrichene Gesicht Poroschenkos zu sehen war. In Sprechchören bezeichneten sie Poroschenko als „Dieb“ und forderten dessen Rücktritt.

Eine Demonstrantin sagte, die Menschen wollten es nicht länger hinnehmen, dass sich „nichts ändert und alles nur schlechter wird“. Wie viele andere sei sie gekommen, um die Partei des Ex-Georgiers zu unterstützen.

Menschen fordern die Absetzung des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. 18. Februar 2018, Kiew. Foto: SERGEI SUPINSKY/AFP/Getty Images

Saakaschwili hatte unlängst verkündet, künftig vom niederländischen Exil aus in der ukrainischen Politik mitmischen zu wollen. Er werde seinen „Kampf gegen die Korruption“ in der Ukraine fortsetzen, sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Rotterdam.

Der 50-Jährige war am Montag in Kiew festgenommen und nach Polen abgeschoben worden. Der ukrainische Grenzschutz begründete die Maßnahme damit, dass der Oppositionspolitiker im September von dort aus illegal in die Ukraine eingereist sei. Die ukrainische Regierung wirft Saakaschwili einen Putschversuch vor.

Gegen Saakaschwili, der von der „Rosenrevolution“ im Jahr 2004 bis 2013 Präsident Georgiens war, liegt in seiner Heimat ein Haftbefehl wegen Machtmissbrauchs vor. Die georgische Staatsbürgerschaft wurde ihm entzogen.

2015 siedelte er in die Ukraine über, wo ihn Poroschenko zum Gouverneur der Schwarzmeerregion Odessa ernannte. Ende 2016 kam es zum Zerwürfnis. Saakaschwili bezichtigte die Regierung in Kiew, die Korruption nicht genügend zu bekämpfen, trat als Gouverneur zurück und betrieb seitdem Oppositionspolitik in der Ukraine.

Im Januar hatte ein Berufungsgericht in Kiew Saakaschwili zu nächtlichem Hausarrest verurteilt. Außerdem durfte er die ukrainische Hauptstadt ohne Erlaubnis der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts nicht verlassen. Saakaschwili verlor auch die ukrainische Staatsbürgerschaft und ist nun staatenlos. (afp)



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