Trump prüft Gesetz zur Spaltung großer Wall-Street-Banken

US-Präsident Donald Trump denkt über die Aufspaltung großer Wall-Street-Banken nach. Diese könnte in Form einer Neufassung des "Glass-Steagal-Gesetzes" kommen, welches früher in den USA verhinderte, dass Banken gleichzeitig Einlagen- und Investmentgeschäfte machen dürfen.
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US-Präsident Donald Trump spricht mit Finanzminister Steven Mnuchin, während eines Treffens über den Bundeshaushalt im Roosevelt-Raum des Weißen Hauses in Washington, D.C., am 22. Februar 2017.Foto: SAUL LOEB /AFP / Getty Images
Von 2. Mai 2017

US-Präsident Donald Trump denkt über die Aufspaltung großer Wall-Street-Banken nach. Gemeint ist die institutionelle Trennung zwischen dem Wertpapiergeschäft und dem Einlagen- und Kreditgeschäft. „Ich schaue mir das gerade an“, sagte Trump gegenüber „Bloomberg“. „Es gibt einige die das alte System zurück haben wollen, richtig?“

Dies wolle Trump nun prüfen und habe sich sich darüber mit Finanzminister Steven Mnuchin ausgetauscht, sagte ein Sprecher des US-Präsidialamtes. Noch aber würden keine Details vorgelegt. Dennoch hatten Trumps Äußerungen die Kurse von US-Banken kurzfristig belastet.

Bereits während seines Wahlkampfes hatte sich Donald Trump für eine Neufassung des Bankentrennungsgesetzes stark gemacht. Noch letztes Jahr hatte er dafür die Zustimmung der Republikaner. Damals war von einem Glass-Steagal-Gesetz für das 21. Jahrhundert die Rede.

Bill Clinton schaffte Bankentrennung ab

In Folge der großen Depression wurde 1933 das Glass-Steagal-Gesetz verabschiedet. Das Gesetz beinhaltet die Trennung von Privatkunden- und Investmentbanking. Geschäftsbanken sollten nicht den Risiken des Investmentgeschäfts ausgesetzt sein dürften, da sie für die Einlagen der breiten Öffentlichkeit verantwortlich seien und über sie ein wesentlicher Teil der Geldpolitik und -steuerung durchgesetzt werde, schreibt der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages in einer Ausarbeitung.

Das Gesetz wurde 1999 von Bill Clinton abgeschafft und soll zumindest zum Teil für die Bankenkrise von 2008 verantwortlich sein, so die Meinung einiger US-Abgeordneter. Stünde nun eine Neufassung an, müsste diese durch den Kongress. Dort gilt eine Zustimmung derzeit als nicht sicher.

Das pikante Detail an der Sache ist, dass sowohl Trups Finanzminister Mnuchin als auch Gary Cohn, der Direktor des Nationalen Wirtschaftskonzils, Ex-Mitarbeiter von Goldman Sachs sind. Kritiker schätzen, dass eine Wiederauflage von „Glass-Stseagall“ eher die Konkurrenten von Goldman Sachs, als Goldman Sachs selbst betreffen würde.



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