Türkei gegen USA: „Niemand diktiert uns, welche Terrororganisation wir bekämpfen dürfen“

Die Türkei begründete ihr militärisches Eingreifen in Syrien mit der Bekämpfung der Terror-Miliz Islamischer Staat. Doch mittlerweile ist klar: die türkischen Truppen bekämpfen die Kurden im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei. Die Türkei will unter allen Umständen einen Kurdenstaat verhindern. Für das kriegerische Vorgehen erntet die Türkei nicht nur Kritik aus Damaskus, sondern auch vom Nato-Verbündeten USA. Die USA unterstützen die Kurden im Kampf gegen den IS. Die Türkei lässt sich jedoch nicht kritisieren. Man lasse sich nicht vorschreiben, gegen wen man kämpfe, lautet es aus Ankara.
Titelbild
Dieses Bild wurde etwa 5 km westlich von der türkischen Grenze zu Syrien Stadt Karkamis in der südlichen Region von Gaziantep, am 25. August 2016 aufgenommen. Es zeigt einen Soldaten in einem Panzer der türkischen Armee nahe der syrischen-türkischen Grenzstadt Dscharabulus.Foto: BULENT KILIC / AFP / Getty Images
Epoch Times30. August 2016

Mit Luft-Unterstützung der Anti-IS-Koalition hatte die Türkei im Norden Syriens ihre Operation „Schutzschild Euphrat“ vor wenigen Tagen gestartet. Ziel wäre vor allem die Befreiung der syrischen Stadt Dscharabulus von den Terroristen des IS, so die Begründung zum Kriegseintritt der Türkei.

Gleichzeitig solle ein Korridor für die Truppen der sogenannten „moderaten“ Rebellen“ geschaffen werden, um die Sicherheit an der türkischen Grenze zu gewährleisten und die territoriale Integrität Syriens sicherzustellen, erklärt Ankara. Aus Damaskus erntete die militärische Intervention der Türkei in Syrien aber heftige Kritik.

Jetzt äußerte sich auch der Nato-Verbündete USA kritisch zu den kriegerischen Aktivitäten der Türkei. Das türkische Militär kämpft mittlerweile nämlich vorwiegend gegen die kurdischen YPG-Milizen. Diese sind jedoch wichtige Verbündeten der USA im Kampf gegen den IS: „Wir möchten deutlich machen, dass wir diese Zusammenstöße — in Gebieten, in denen der IS nicht aktiv ist — inakzeptabel finden und sie uns sehr besorgt machen. Daran seien die USA nicht beteiligt gewesen und es sei nicht mit den USA abgesprochen gewesen“, so der US-Diplomat und Sondergesandte für die Anti-IS-Koalition, Brett McGurk am Montag via Twitter.

Dem widerspricht der türkische Europaminister Ömer Celik mit aller Deutlichkeit: „Niemand hat das Recht uns zu diktieren, welche Terroristenorganisation wir bekämpfen dürfen und welche wir ignorieren müssen“, sagte er am Montag in einer Pressekonferenz, berichtet „Sputnik“.

Zuvor hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan gesagt, man werde keinerlei „terroristische Aktivitäten“ an oder nahe der Grenzen zur Türkei dulden. Zwischen dem IS und den kurdischen YPG-Kräften macht Erdogan nach eigenen Angaben keinen Unterschied. Die YPG werden als Unterstützer der PKK betrachtet. Die PKK wird in der Türkei als Terrorgruppe eingestuft und für mehrere Anschläge im Land verantwortlich gemacht. (dk)



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