Türkei plant Einnahme von IS-Hochburg Raka ohne Kurdenmilizen – Was machen die USA?

Die Türkei plant einen Alleingang in Syrien: Ankara will die syrische Stadt Raka ohne eine Beteiligung kurdischer Milizen von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) befreien. US-Präsident Donald Trump hat sich noch nicht festgelegt, ob er bei der Rückeroberung von Raka auf Kurdenmilizen setzen will.
Titelbild
Rebellen in Syrien. (Symbolbild)Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Februar 2017

Die Türkei hat den USA laut einem Zeitungsbericht zwei Schlachtpläne unterbreitet, wie die syrische Stadt Raka ohne eine Beteiligung kurdischer Milizen von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) befreit werden könnte. Der türkische Generalstabschef Hulusi Akar habe seinem US-Kolllegen Joseph Dunford bei dessen Türkei-Besuch am Freitag zwei Szenarien vorgestellt, berichtete die türkische Zeitung „Hürriyet“ am Samstag.

In beiden Fällen sollten sich die USA auf ein Kontingent von 10.000 syrischen Anti-Regierungsrebellen stützen, die von der Türkei ausgebildet wurden, hieß es in dem Bericht. Außerdem sollten sich türkische und US-Spezialkräfte an der Befreiung von Raka beteiligen.

Plan A sieht laut „Hürriyet“ vor, dass die türkische Armee ihre Offensive von Tall Abjad aus startet, einer Stadt rund 80 Kilometer nördlich von Raka an der syrisch-türkischen Grenze. In diesem Falle müsste sie allerdings ein von kurdischen Milizen kontrolliertes Gebiet durchqueren. Washington müsse daher die Kurden überzeugen, für die Türken einen 20 Kilometer langen Korridor einzurichten, heißt es in dem Bericht.

Bei Plan B startet die Offensive in der Stadt Al-Bab, die derzeit von der türkischen Armee belagert wird und etwa 180 Kilometer westlich von Raka liegt. Damit müssten die Streitkräfte einen längeren Weg zurücklegen, der überdies durch bergiges Gebiet führt.

Zur Zeit umzingelt eine arabisch-kurdische Koalition mit Unterstützung der USA Raka, um die IS-Hochburg zu isolieren. Dem Bündnis gehört auch die Kurdenmiliz YPG an, die Ankara als Terrororganisation betrachtet. Die Zusammenarbeit zwischen den USA und den Kurden hatte in den vergangenen Monaten die Beziehungen zwischen Washington und Ankara belastet.

Der neue US-Präsident Donald Trump hat sich noch nicht festgelegt, ob er bei der Rückeroberung von Raka auf Kurdenmilizen setzen will. Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim warnte am Samstag, wenn Washington dies tue, würde dies „ein ernsthaftes Problem für unsere Beziehungen mit den USA darstellen“. (afp)



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