Türkischer Verteidigungsminister: „Operation gegen Kurden in Syrien wird stattfinden“

Die türkische Armee will kurdische Stellungen in Nordsyrien angreifen. "Der Einsatz wird stattfinden", bestätigte heute der türkische Verteidigungsminister.
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Die türkische Armee bereitet sich auf einen Einsatz im Norden Syriens vor. 16. Januar 2018, türkisch-syrische Grenze.Foto: DHA/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Januar 2018

Trotz gegenteiliger Appelle der USA hält die Türkei an ihren Plänen für eine Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG in der nordsyrischen Region Afrin fest.

„Diese Operation wird realisiert, sie wird durchgeführt“, sagte Verteidigungsminister Nurettin Canikli nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara. Zum Zeitpunkt einer solchen Offensive äußerte er sich nicht.

„Die Operation hat de facto schon begonnen“, sagte Canikli mit Bezug auf den seit Tagen andauernden Beschuss.

Die Versorgungswege und die terroristischen Elemente im Norden Syriens müssen eliminiert werden.“

Es gebe „keine andere Lösung“. Zum Zeitpunkt der Bodenoffensive sagte der türkische Verteidigungsminister: „Es kann morgen sein, es kann am Abend sein.“

Kritik an US-„Grenzschutztruppe“

Die Äußerungen folgen der türkischen Kritik an den Plänen der USA, eine 30.000 Man starke „Grenzschutztruppe“ in Nordsyrien aufzubauen. Diese soll sich aus Mitgliedern des Militärbündnisses Freie Kräfte Syriens und der YPG zusammensetzen.

Siehe auch: Damaskus kritisiert US-Pläne für kurdische „Grenzschutztruppe“ in Syrien

Ankara sieht die YPG-Kämpfer als Terroristen an. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte in dieser Woche wiederholt einen Militäreinsatz gegen die YPG in Nordsyrien angekündigt. Ziel ist nach seinen Worten, die „südliche Grenze vom Terror zu säubern“. Anadolu meldete, die türkischen Streitkräfte hätten die YPG in Afrin erneut mit Artillerie beschossen. Sie hätten damit auf „Störfeuer“ der YPG reagiert.

Die USA riefen die Türkei dazu auf, „keinerlei Maßnahmen dieser Art zu ergreifen“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Washington am Donnerstag (Ortszeit). Der Fokus beim Einsatz in Syrien müsse bei der Bekämpfung der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) liegen.

Türkische Armee wird „Beobachtungsstellen“ für Medien einrichten

Das türkische Presseamt kündigte an, die Armee werde „Beobachtungsstellen“ für Medien an der Grenze errichten. Von dort könnten Medienvertreter „die Aktivitäten zur Gewährleistung der Sicherheit in der türkischen Grenzregion zu Syrien“ verfolgen.

Die YPG ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PKK ist in der Türkei, in der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft. Die USA haben die YPG im Kampf gegen den IS mit Waffen ausgerüstet, was Ankara empört. (afp/dpa)

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