„Hören Sie auf, Gesindel in der ganzen Welt zu unterstützen“, sagte der russische Botschafter im UN-Sicherheitsrat

Deutliche Worte vom russischen Botschafter, Tschurkin, im UN-Sicherheitsrat: "Hören Sie auf, Gesindel in der ganzen Welt zu unterstützen — Extremisten, Terroristen und alle anderen, die die Lage in diesem oder jenem Land aufschaukeln. Hören Sie auf, sich in die Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen. Lassen Sie diese koloniale Gewohnheiten, lassen die Welt in Ruhe“.
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Der russische Vertreter Vitaly Churkin im UN-SicherheitsratFoto: DOMINICK REUTER/AFP/Getty Images
Von 9. Oktober 2016

Der russische UN-Botschafter, Witali Tschurkin, wurde im UN-Sicherheitsrat sehr deutlich: So habe ein Vertreter Großbritanniens gesagt, dass Russland mit den Luftangriffen sofort aufhören sollte.

Er entgegnete: „Hören Sie auf, Gesindel in der ganzen Welt zu unterstützen — Extremisten, Terroristen und alle anderen, die die Lage in diesem oder jenem Land aufschaukeln. Hören Sie auf, sich in die Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen. Lassen Sie diese koloniale Gewohnheiten, lassen die Welt in Ruhe“, so Tschurkin. Dann werde die Situation in sehr vielen Regionen der Welt gesunden, schreibt „Sputniknews“.

Der französische Entwurf: Ende der Luftangriffe auf Aleppo – abgelehnt

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin hob im UN-Sicherheitsrat seine Hand zum Veto gegen einen von Frankreich vorgelegten Resolutionsentwurf, in dem ein sofortiges Ende der Luftangriffe auf Aleppo gefordert wurde.

Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault sagte an die Adresse Moskaus gerichtet, jedes Land, das den französischen Vorschlag ablehne, gebe dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad „die Möglichkeit, noch mehr zu töten“.

Der französische Präsident François Hollande sagte in Tulle, ein Land, das sein Veto gegen diese Resolution einlege, „diskreditiert sich in den Augen der Welt“.

Gegen den französischen Entwurf stimmte außer Russland noch Venezuela; China und Angola enthielten sich.

Der russische Entwurf: Ende des Kampfes in Aleppo – abgelehnt

Russlands Resolutionsentwurf, in dem ein Ende der Kampfhandlungen vor allem in Aleppo gefordert wird, ohne dass ausdrücklich von einem Ende der Bombenangriffe auf die Stadt die Rede ist, wurde von neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder abgelehnt.

Unterstützt wurde er von Russland, Venezuela, Ägypten und China; Angola und Uruguay enthielten sich.

Russland unterstützt die syrischen Regierungstruppen vor allem aus der Luft bei deren Kampf gegen die Rebellen, die den Osten von Aleppo kontrollieren. Aus Protest gegen die zunehmenden Angriffe auch auf zivile Ziele hatten die USA am Montag ihre Gespräche mit Russland über eine Waffenruhe in Aleppo für beendet erklärt.

Hintergrund: Kampf ums Öl und die Möglichkeit, nach Europa zu liefern

Im Krieg um Syrien ginge es lediglich um die beste Ausgangsposition für Gas- und Öl-Lieferungen für den europäischen Markt, berichtete “Finacial Times”. Russland, die West-Mächte und die Golfstaaten kämpfen nur an diesen speziellen Orten. Nur auf den ersten Blick sei dieser Krieg unübersichtlich. Als Energie-Krieg betrachtet lichte sich der Schleier.

Demnach ginge es bei den Kämpfen in Aleppo um zwei der wichtigsten Öl-Märkte Syriens. Sie befinden sich in den nahen Provinz-Städten Manbidsch und al-Bab. Die wichtigste Pipeline, die Öl aus dem Irak – aus Mossul und al-Qaim –  befödert, verläuft durch beide Orte. Im Westen läuft sie durch die Stadt Aleppo bis zum Ölmarkt in Idlib.

Mit diesem allgemeinen Ansatz ließe sich auch die beobachtete Konzentration von US-Luftschlägen im Osten und russischen Luftschlägen im Westen erklären. Denn so könne einerseits die USA den Bau möglicher pro-russischer Pipelines im Osten des Landes verhindern – wie den der Iran-Irak-Syrien-Pipeline.

Andererseits wäre die Kontrolle über Westsyrien für Russland wichtig, um pro-westliche Pipelines zu verhindern. Hierzu gehöre auch die ursprünglich von den israelischen Golan-Höhen über Damaskus in die Türkei führende Pipeline. Würde es zu einem Sturz der Regierung in Damaskus kommen, könne Israel zum Gaslieferanten emporsteigen. Zum Weiterlesen …  (ks, Materialien von AFP)

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