Unesco: Mehr als 900 Journalistenmorde innerhalb von zehn Jahren

In den vergangenen zehn Jahren sind nach UN-Angaben weltweit 930 Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden. Allein 2016 wurden laut Unesco-Bericht weltweit 102 Journalisten getötet.
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Amnesty International demonstriert gegen die Brutalität gegen Journalisten.Foto: RONALDO SCHEMIDT/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2017

In den vergangenen zehn Jahren sind nach UN-Angaben weltweit 930 Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden. Von den zwischen 2006 und Ende 2016 registrierten Fällen wurde nur jede vierte Tat aufgeklärt, teilte die UN-Kulturorganisation Unesco am Montag anlässlich des Internationalen Tags gegen die Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten mit.

„Nur mit einer Presse, die nicht bedroht wird, kann eine reflektierte öffentliche Meinungsbildung gelingen“, erklärte Wolfgang Schulz aus dem Vorstand der deutschen Unesco-Kommission in Bonn.

Allein 2016 wurden laut Unesco-Bericht weltweit 102 Journalisten getötet. Afghanistan und Mexiko seien in dem Jahr mit jeweils 13 Todesfällen am gefährlichsten gewesen, darauf folgten der Jemen (elf Todesfälle), der Irak (neun) und Syrien (acht).

Die arabische Region war den UN-Angaben zufolge seit 2012 die gefährlichste Gegend weltweit für Journalisten – besonders aufgrund der Konflikte in Syrien, dem Irak und dem Jemen. Dort sei auch die Anzahl der von Extremisten entführten Journalisten stark angestiegen.

Die Unesco kritisierte, dass weltweit ein erheblicher Anstieg der Gewalt gegen Journalisten zu verzeichnen sei. Sie würden immer häufiger entführt, willkürlich verhaftet und gefoltert. Journalisten seien aber auch Opfer von Überwachungsmaßnahmen, Cyberattacken und Desinformationskampagnen.

Die Hälfte der Todesfälle im vergangenen Jahr sei in Ländern passiert, in denen kein Krieg herrschte. Mit 94 Prozent waren die 2016 getöteten Medienschaffenden mehrheitlich Lokaljournalisten, wie die Unesco weiter mitteilte. Seit 2006 verdoppelte sich außerdem der Anteil getöteter Journalistinnen – 2016 lag er bei zehn Prozent, zehn Jahre zuvor waren es noch fünf Prozent. (afp)



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