Unicef ruft G20 zum Kampf gegen Fluchtursachen- und zum besseren Schutz von Flüchtlingskindern aus Afrika auf

Auf der Flucht vor Armut, Perspektivlosigkeit, Terror und Umweltkatastrophen verließen in West- und Zentralafrika jedes Jahr sieben Millionen Mädchen und Jungen ihre Heimat, beklagt das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die G20-Staaten sollen dieser Situation entgegenwirken.
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Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg.Foto: Morris MacMatzen/Getty Images
Epoch Times5. Juli 2017

Vor dem G20-Gipfel in Hamburg hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef die Teilnehmerstaaten aufgefordert, die Fluchtursachen in West- und Zentralafrika stärker zu bekämpfen und geflüchtete Minderjährige besser zu schützen.

Auf der Flucht vor Armut, Perspektivlosigkeit, Terror und Umweltkatastrophen verließen in West- und Zentralafrika jedes Jahr sieben Millionen Mädchen und Jungen ihre Heimat, hob das Hilfswerk in seinem am Mittwoch veröffentlichten Bericht  „Auf der Suche nach Chancen“ hervor.

Kinder und Jugendliche stellten damit mehr als die Hälfte der zwölf Millionen Flüchtlinge und Migranten aus dieser Region, hieß es weiter. Drei Viertel von ihnen suchten auf dem eigenen Kontinent Schutz und ein besseres Leben, weniger als ein Fünftel komme nach Europa.

Unicef rief die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer auf, sich für bessere Chancen für die Heranwachsenden in ihren Heimatländern einzusetzen. Außerdem müssten sie wirksamen Schutz und Unterstützung für geflüchtete Minderjährige ermöglichen.

„Mehr Kinder aus West- und Zentralafrika als je zuvor haben ihre Heimat verlassen, viele von ihnen auf der Suche nach Sicherheit oder einem besseren Leben“, erklärte Unicef-Regionaldirektorin Marie-Pierre Poirier. Die große Mehrheit von ihnen sei aber innerhalb Afrikas unterwegs. „Wir müssen eine breitere Diskussion über Migration führen, die die Gefahren für geflüchtete und migrierte Kinder berücksichtigt, und die Schutzsysteme für Kinder ausweiten – wo auch immer sie sind“, forderte Poirier.

Laut Unicef sind Kinder und Jugendliche unterwegs häufig der Gefahr ausgesetzt, skrupellosen Schmugglern in die Hände zu fallen, ausgebeutet oder misshandelt zu werden. Durch den Klimawandel, anhaltende Konflikte und das Bevölkerungswachstum werde die Zahl geflüchteter Kinder voraussichtlich weiter zunehmen. In den Gastländern hätten sie häufig nicht den nötigen Zugang zu Hilfen, bemängelte das Kinderhilfswerk.

Für den Bericht hatte Unicef Interviews mit geflüchteten Kindern und Familien über die Fluchtgründe ausgewertet. Die Ursachen seien in West- und Zentralafrika „sehr komplex“, bilanziert der Bericht. Dazu gehören der Konflikt mit der Islamistengruppe Boko Haram in Nigeria, Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen, aber auch fehlende Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten.

Auch die bessere Verfügbarkeit von Informationen durch das Internet und soziale Medien trage kurzfristig dazu bei, dass mehr junge Menschen den Aufbruch in ein anderes Land wagten.

Der G20-Gipfel findet am Freitag und Samstag in Hamburg statt. Bei den Gesprächen der Staats- und Regierungschefs soll es auch um die Themen Migration und Klimawandel gehen. (afp)



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