UNO warnt vor massiven Engpässen bei Versorgung von Syrien-Flüchtlingen – Russland beliefert Syrien mit über 10 Tonnen Hilfsgüter

Der Geldfluss für die Flüchtlinge rund um Syrien ist geringer als erhofft - die UNO beklagt: Von notwendigen 4,6 Milliarden Euro für die Unterstützung der Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens seien bisher erst 433 Millionen Euro bereit gestellt worden.
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Ein syrisches Mädchen trägt Schlafmatten. (Symbolbild)Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times4. April 2017

Zum Auftakt der internationalen Syrien-Konferenz in Brüssel hat die UNO vor massiven Engpässen bei der Versorgung von Millionen Flüchtlingen aus dem Kriegsland gewarnt. Von notwendigen 4,6 Milliarden Euro für die Unterstützung von Flüchtlingen in Nachbarländern Syriens in diesem Jahr seien bisher erst 433 Millionen Euro bereit gestellt worden, erklärten das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und das Entwicklungsprogramm UNDP am Dienstag in Genf. Dies seien „nur neun Prozent von dem, was nötig ist“.

„Ohne zusätzliche Finanzierung werden alle Bereiche der Unterstützung in diesem Jahr beschnitten“, erklärten die UN-Organisationen im Namen von 240 internationalen und nationalen Partnerorganisationen und den Regierungen der Aufnahmeländer rund um Syrien. Sie zeigten sich „äußerst besorgt“, da Hilfsprogramme zur Versorgung mit Nahrungsmitteln und Bargeld ab Mitte des Jahres „verringert oder gestrichen“ werden müssten. „Dies stellt die Stabilität und Sicherheit in der Region in Frage.“

Den UN-Organisationen zufolge befinden sich derzeit mehr als fünf Millionen Syrien-Flüchtlinge in Ägypten, im Irak, Libanon, in Jordanien und der Türkei. Die meisten Familien lebten unter der Armutsgrenze und würden angesichts fehlender Hilfe gezwungen sein, ihre Kinder aus der Schule zu nehmen. Schon jetzt bekommt demnach eine halbe Million Flüchtlingskinder keine Schulbildung.

Die Brüsseler Hilfskonferenz zu Syrien wird von der EU und UNO mit Unterstützung mehrerer Länder organisiert, darunter Deutschland. Am Dienstag standen zunächst Gespräche mit Hilfsorganisationen auf dem Programm, wie die Unterstützung für die Syrien-Flüchtlinge weiter gewährleistet werden kann. Am Mittwoch kommen dann die Minister der Geberländer in Brüssel zusammen.

Ziel ist die Umsetzung der Hilfszusagen der Londoner Geberkonferenz aus dem vergangenen Jahr, bei der die internationale Gemeinschaft rund zehn Milliarden Euro zugesagt hatte. Neben den Flüchtlingen außerhalb Syriens ist auch die Unterstützung für 13,5 Millionen Menschen im Land selbst Thema, die durch die Kämpfe aus ihren Heimatorten vertrieben wurden. Zudem soll die Konferenz die Suche nach einer politischen Lösung für den Syrien-Konflikt unterstützen.

Russland liefert 10,4 Tonnen humanitäre Hilfe an Syrer

Unterdessen lieferte Russland binnen einem Tag insgesamt 10,4 Tonnen Hilfsgüter an die Menschen in die syrischen Provinzen Aleppo, as-Suwaida und Latakia. Dies teilte das russische Zentrum für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien am Dienstag mit, berichtet RT.

Demnach seien in dem Kriegsland neun humanitäre Operationen durchgeführt worden. Das russische Militär verteilte die Hilfsgüter unter 3.250 Bewohnern Syriens.

Zudem heißt es, dass die Vereinten Nationen und ihre Alliierten Syrern medizinische, psychologische und rechtliche Hilfe zukommen lassen werden und die Infrastruktur im Land wiederhergestellt werde. (afp/so)



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