UNO warnt vor weiteren Verstößen gegen brüchige Waffenruhe im Jemen

Die UNO hat die Konfliktparteien im Jemen angesichts der fragilen Waffenruhe zur Zurückhaltung aufgerufen. "Die Feuerpause ist brüchig, wird aber weitgehend eingehalten", erklärte der UN-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed.
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Demonstration im indischen Kashmir gegen die Bombardierung Jemens durch Saudi-Arabien und seine Partner.Foto: TAUSEEF MUSTAFA/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Oktober 2016

Die UNO hat die Konfliktparteien im Jemen angesichts der fragilen Waffenruhe zur Zurückhaltung aufgerufen. „Die Feuerpause ist brüchig, wird aber weitgehend eingehalten“, erklärte am Freitag der UN-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed. Alle Beteiligten müssten nun „eine weitere Eskalation vermeiden und sich streng an die 72-stündige Waffenruhe halten“. Dazu zähle auch, einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Er habe die Konfliktparteien kontaktiert, um eine Verlängerung der Kampfpause zu erreichen, fügte der UN-Sondergesandte hinzu.

Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen. Saudi-Arabien und seine Verbündeten unterstützen den umstrittenen sunnitischen Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi. Die Rebellen halten dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh die Treue.

Die unter UN-Beteiligung vereinbarte dreitägige Kampfpause, die in der Nacht zum Donnerstag in Kraft trat, soll den Weg zu Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden ebnen. Doch Gefechte mit mindestens elf Toten weckten bereits am ersten Tag Zweifel an der Stabilität der Vereinbarung. Die Militärkoalition warf den Rebellen dutzende Verstöße gegen die Feuerpause vor. Die Rebellen beschuldigten ihrerseits die Allianz, weiter Luftangriffe zu fliegen.

Zeugen zufolge bombardierte die Koalition am Donnerstagabend Stellungen der Rebellen südwestlich von Sanaa sowie in den nördlichen Provinzen Dschawf und Saada. Nach Angaben des Sprechers des Militärbündnisses, Ahmed Assiri, reagiert die Allianz lediglich auf Angriffe der Rebellen. Ansonsten seien die Kampfjets der Koalition nur zu Aufklärungszwecken im Einsatz.

Es handelt sich um den sechsten Anlauf für eine Waffenruhe in dem Konflikt mit über 6900 Toten – davon mehr als die Hälfte Zivilisten – sowie drei Millionen Vertriebenen. Noch mehr Menschen benötigen im ärmsten Land der arabischen Halbinsel dringend Nahrungsmittelhilfen. (afp)



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