US-Pipeline: Erhält Athen nur deswegen 10,3 Mrd. Euro?

Weitere 10,3 Milliarden Euro könnte das hochverschuldete Griechenland bis September an Finanzhilfe erhalten. Hintergrund für diese Entscheidung müsse Druck aus Washington sein, um den Bau einer US-Pipeline voranzubringen, berichten die Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Titelbild
Griechenlands Premier Alexis Tsipras mit dem türkischen Minister für Energie Berat Albayrak, bei der Einweihungsfeier der Trans Adriatic Pipeline (TAP) in Thessaloniki am 17. Mai 2016.Foto: GIANNIS PAPANIKOS / AFP / Getty Images
Epoch Times25. Mai 2016

Damit Griechenland seine Schulden bei der EZB bezahlen kann, wird es wahrscheinlich zu weiteren Finanzhilfen kommen, berichten die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" (DWN). Konkret geht es um zwei mögliche Zahlungen: 7,5 Milliarden Euro im Juni und 2,8 Milliarden Euro im September. So könnte Griechenland seine Rückstände gegenüber der EZB und griechischen Gläubigern zahlen. Kurz zuvor musste die griechische Regierung am Sonntag ein hartes Sparprogramm verabschieden.

Grund für die großzügige Unterstützung müsse das Interesse Washingtons an einem Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone sein, so "DWN". Ein stabiles Griechenland sei für die USA in vielerlei Hinsicht von geopolitischer Bedeutung: Einerseits als NATO-Südflanke andererseits wegen seiner Rolle für den Erdgashandel der USA.

Vergangene Woche setzte der griechischen Premierminister Alexis Tsipras den ersten Spatenstich für das 1.5 Milliarden Euro schwere US-Pipeline-Projekt (TAP). Diese Pipeline bildet das 870 Kilometer lange Endstück für Erdgaslieferungen von Aserbaidschan nach Italien und beginnt an der türkisch-griechischen Grenze. Bis dort liefert die Transanatolische Pipeline (TANAP) auf 1.850 Kilometer Länge vom Gasfeld Schah Deniz 2 in Aserbaidschan über Georgien und die Türkei.

Die griechische Wirtschaft brauche diese Arbeitsplätze wirklich dringend, zitiert oilprice.org Tsipras. Griechenland erhofft sich von der TAP, das ein Projektvolumen von 1,5 Milliarden Euro hat, 8.000 neue Arbeitsplätze. Bereits 2019 soll TAP in Betrieb genommen werden.

Für die USA aber sind TAP und TANAP eine Möglichkeit die faktische Monopolstellung Russlands bei der Gasversorgung Europas zu brechen. Seit dem Abbruch des Baus von Turkish Stream bleibt das US-Projekt als einzige Alternative für die Gasversorgung Europas entlang des südlichen Korridors übrig.

Auch wollen US-amerikanische Fracking-Produzenten in den EU-Markt eindringen und ihre Stellung ausbauen. Die USA haben im April erstmals Gas nach Europa mit einem Tanker nach Portugal geliefert. (dk)



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