Venezolanischer Oppositionspolitiker Guevara in chilenische Botschaft geflohen

Einer der Anführer der venezolanischen Opposition, Freddy Guevara, ist in die chilenische Botschaft in Caracas geflohen. Das Oberste Gericht Venezuelas hatte die Immunität des Abgeordneten aufgehoben, damit ihm der Prozess gemacht werden kann.
Titelbild
Freddy Guevara.Foto: Bryan Bedder/Getty Images for Concordia Summit
Epoch Times5. November 2017

Einer der Anführer der venezolanischen Opposition, der Abgeordnete Freddy Guevara, ist in die chilenische Botschaft in Caracas geflohen.

Guevara befinde sich seit Samstag in der Residenz des chilenischen Botschafters in Venezuela, teilte das Außenministerium in Santiago de Chile mit. Er habe den Botschafter um Schutz gebeten, weil er um seine Sicherheit und seine körperliche Unversehrtheit fürchte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Guevara Anfang September im Kanzleramt empfangen.

Das Oberste Gericht Venezuelas hatte am Freitag die Immunität Guevaras aufgehoben, damit ihm wegen der Massenproteste gegen Staatschef Nicolás Maduro der Prozess gemacht werden kann. Ihm wird Anstachelung zu Straftaten vorgeworfen.

Guevara ist bereits der sechste Oppositionelle in Venezuela, der sich in die chilenische Botschaft geflüchtet hat. Unter ihnen sind vier Richter, die sich später ins Ausland absetzen konnten und inzwischen politisches Asyl in Chile erhalten haben.

Guevara ist Abgeordneter im venezolanischen Parlament, das mit der Einrichtung einer verfassunggebenden Versammlung durch Maduro im Juli entmachtet wurde. Gemeinsam mit Parlamentspräsident Julio Borges hatte er am 6. September in Berlin ein Gespräch mit Merkel geführt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Parlamentspräsident Julio Borges (2. v. r.) und Freddy Guevara (r.). Der Dolmetscher dolmetscht (l.). 6. September 2017, Berlin. Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images

In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen der Regierung unter Maduro und der Opposition. Mindestens 125 Menschen wurden bei den Unruhen seit Anfang April getötet, nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden mehr als 5.000 Menschen festgenommen. Die Opposition legt Maduro die schwere Wirtschafts- und Versorgungskrise in dem lateinamerikanischen Land zur Last. (afp)

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