Vom Westen gestürzt?: Ägyptens Ex-Präsident ist frei – Mubarak hat seine Unschuld stets beteuert

Ein gestürzter Präsident ist wieder frei: Nach rund sechs Jahren in Gefangenschaft ist der langjährige ägyptische Präsident Husni Mubarak nun aus der Haft entlassen worden. Nach seinem Sturz in 2011 wurden ihm Verbrechen vorgeworfen, die er stets bestritt. Beobachter sehen in seinem Sturz, eine vom Westen geplante Aktion.
Titelbild
Husni MubarakFoto: MOHAMED EL-SHAHED/AFP/Getty Images
Epoch Times24. März 2017

Nach rund sechs Jahren in Gefangenschaft ist der langjährige ägyptische Präsident Husni Mubarak wieder frei. Der 88-Jährige sei aus dem Armeekrankenhaus entlassen worden, wo er einen Großteil seiner Freiheitsstrafe verbrachte, sagte sein Anwalt Farid al-Deeb der Nachrichtenagentur AFP am Freitag.

Der im Februar 2011 nach drei Jahrzehnten Herrschaft gestürzte Mubarak war Anfang März im letzten gegen ihn geführten Strafverfahren freigesprochen worden.

Vergangene Woche stimmte die Staatsanwaltschaft der Freilassung Mubaraks zu. Mubarak wird aber nach Angaben seines Anwalts wegen laufender Korruptionsermittlungen nicht das Recht haben, Ägypten zu verlassen.

Mubarak sah sich seit seiner Entmachtung im Februar 2011 verschiedenen Strafverfahren ausgesetzt. Im Januar 2016 bestätigte das Berufungsgericht eine dreijährige Haftstrafe für Mubarak und seine beiden Söhne wegen Korruptionsvorwürfen. Die bereits in Haft verbrachte Zeit wurde aber angerechnet, weshalb beide Söhne freigelassen wurden.

Mit dem Freispruch Anfang März ging auch das letzte Verfahren gegen den Ex-Präsidenten zu Ende. In dem Fall ging es um die Tötung hunderter Demonstranten während eines Aufstandes Anfang 2011, der zum Sturz Mubaraks geführt hatte. Dem früheren Präsidenten wurde vorgeworfen, sich der Beihilfe zum hundertfachen Mord bei der Niederschlagung der Massenproteste schuldig gemacht zu haben.

2012 wurde er deshalb zunächst zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, später wurden die Vorwürfe aber fallengelassen. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen den Freispruch ein, der schließlich am 2. März in letzter Instanz bestätigt wurde. Mubarak hatte die Vorwürfe stets bestritten. Auch die meisten Verfahren gegen Mitglieder seiner damaligen Regierung wurden inzwischen eingestellt.

Vom Westen gestürzt?

Beobachter sehen in Mubaraks Sturz eine von der CIA-geplante Aktion. Der damalige Staatschef wollte sich nicht der Agenda aus Washington unterwerfen.

Kopp-Online schrieb dazu in einem Hintergrundbericht: 

Eine „ägyptische Revolution“ hat es nie gegeben; was wir erlebt haben, war vielmehr der verdeckte Putsch einer Junta von CIA-Marionetten-Generälen, die offenkundig nur mit der Hilfe eines massiven Ultimatums aus Washington ihr Ziel erreichten, Hosni Mubarak in der Nacht vom 10. zum 11. Februar 2011 aus dem Amt zu jagen. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass diese Drohung die Beschlagnahme oder Blockade des Suezkanals beinhaltete, der ägyptischen Wasserstraße, über die acht Prozent des gesamten weltweiten Seehandels verlaufen.“

(Siehe: Mubarak von der CIA gestürzt, weil er sich amerikanischen Plänen für einen Krieg gegen den Iran widersetzte? (Teil 1))

Seit dem Sturz des Machthabers hat sich die Lage der Bürger in Ägypten zusehend verschlechtert. (Siehe: Schlimmer als unter Mubarak

(afp/so)



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