Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h: Hurrikan „Maria“ erreicht Amerikanische Jungferninseln

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Stundenkilometern hat Hurrikan "Maria" seinen zerstörerischen Zug durch die Karibik fortgesetzt. "Die Stürme gehen gerade erst los, und doch fühlt sich das schon ganz schön brutal an", berichtete die 31-jährige Coral Megahy aus Saint Croix, der größten und bevölkerungsreichsten Insel der Amerikanischen Jungferninseln.
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Wegen Hurrikan „Maria” evakuierte Personen in San Juan, Puerto Rico.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP/Getty Images
Epoch Times20. September 2017

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Stundenkilometern hat Hurrikan „Maria“ seinen zerstörerischen Zug durch die Karibik fortgesetzt.

Nach dem kleinen Inselstaat Dominica und der französischen Nachbarinsel Guadeloupe erreichten erste Ausläufer am Dienstagabend (Ortszeit) die Amerikanischen Jungferninseln. Am Mittwochmorgen dürfte der Hurrikan der höchsten Kategorie im Süden von Puerto Rico an Land treffen.

„Die Stürme gehen gerade erst los, und doch fühlt sich das schon ganz schön brutal an“, berichtete die 31-jährige Coral Megahy aus Saint Croix, der größten und bevölkerungsreichsten Insel der Amerikanischen Jungferninseln. Während sie sich zu Hause verschanzte, hörte sie, wie herumfliegende Trümmer gegen die Aluminiumläden ihrer Fenster schlugen. Einwohner im benachbarten Saint John berichteten, wie der Sturm ausgewachsene Bäume durch die Luft wirbelte.

Das US-Hurrikanzentrum warnte vor „katastrophalen Auswirkungen“ und mahnte alle Inseln auf „Marias“ Pfad, ihre Vorbereitungen gegen Sturm, Springfluten und Überschwemmungen so schnell es geht abzuschließen. Zuvor hatte „Maria“ in Guadeloupe und Dominica schwere Zerstörungen angerichtet. Die Behörden in Guadeloupe meldeten zwei Tote und zwei Vermisste.

Besondere Sorgen bereitete den Behörden in der Region, dass der neue Hurrikan die Trümmer, die „Irma“ vor zwei Wochen hinterlassen hatte, aufwirbeln und in tödliche Geschosse verwandeln könnte. „Unsere Inseln sind derzeit extrem verletzbar“, sagte der Premierminister der Britischen Jungferninseln, Orlando Smith. Er rief eine Ausgangssperre aus.

In Erwartung des Hurrikans kauften die 3,5 Millionen Einwohner von Puerto Rico am Dienstag die Geschäfte leer. Erneut versuchten sie, so gut es ging ihre Häuser vor Sturm und Überschwemmungen zu schützen. Noch hat sich das US-Außengebiet von den Verheerungen durch Hurrikan „Irma“ nicht erholt, am Dienstag waren unter anderem 50.000 Haushalte weiter ohne Strom.

Die Regierung richtete rund 500 Notunterkünfte für 67.000 Menschen ein. Gouverneur Ricardo Rossello warnte, „Maria“ könnte zum Jahrhundertsturm für seine Insel werden.

Das Katastrophenschutzzentrum der Dominikanischen Republik ordnete für Dienstag und Mittwoch Evakuierungen an. Davon seien insbesondere Gebiete im Norden des Urlaubslandes betroffen, hieß es.

Vor „Maria“ hatte „Irma“ in der Karibik schwere Zerstörungen angerichtet. Mindestens 40 Menschen starben. Anschließend wütete der Hurrikan im US-Bundesstaat Florida. Viele Wissenschaftler vermuten, dass schwere Wirbelstürme wie „Maria“, „Irma“ und davor „Harvey“ aufgrund des Klimawandels an Intensität zunehmen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron griff dieses Thema am Dienstag in seiner Rede vor den Vereinten Nationen in New York auf. Die Serie schwerer Hurrikane in der Karibik sei „eine der direkten Folgen der Erderwärmung“, sagte er.

Haitis Präsident Jovenel Moïse machte ebenfalls den Klimawandel für die Hurrikans verantwortlich. „Wir, die Staaten der Karibik, stoßen nicht viele Treibhausgase aus, dennoch müssen wir heute für den Schaden aufkommen“, klagte er in New York. (afp)



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