Motorrad-Bombe in Istanbul fordert mindestens zehn Verletzte

Bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache in Istanbul sind am Donnerstag mindestens zehn Zivilisten verletzt worden. Die Detonation ereignete sich auf der europäischen Seite der Metropole unweit des Atatürk-Flughafens. Eine Informationssperre wurde verhängt.
Titelbild
Spurensicherung am Tatort nahe des Atatürk-Flughafens.Foto: OZAN KOSE/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Oktober 2016

Bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache in Istanbul sind am Donnerstag mindestens zehn Zivilisten verletzt worden. Die Detonation, die offenbar von einer Bombe an einem Motorrad verursacht wurde, habe sich im Viertel Yenibosna auf der europäischen Seite der Bosporus-Metropole unweit des internationalen Atatürk-Flughafens ereignet, teilte Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin mit. Die Ermittlungen liefen, um die Drahtzieher des Angriffs zu finden.

Augenzeugen: Explosion und Schüsse

Zahlreiche Krankenwagen rasten zum Ort der Explosion. Fernsehbilder zeigten mehrere zerstörte Autos und zerbrochene Fenster der Polizeiwache, bevor die Medienaufsichtsbehörde die Übertragung von Aufnahmen des Tatorts verbot. Augenzeugen berichteten dem Sender CNN-Türk von einer heftigen Explosion und Schüssen. Die Sicherheitskräfte riegelten aus Sorge vor einer zweiten Explosion den Tatort ab.

„Die Arbeit läuft, um herauszufinden, ob die Tat mit einer Gruppe verbunden ist“, sagte Gouverneur Sahin. Demnach wurde die Explosion von einer Bombe an einem Motorrad verursacht. Medienberichten zufolge suchte die Polizei einen Verdächtigen in einem schwarzen Mantel, der nach dem Anschlag vom Tatort floh. Die selbe Polizeiwache war 2012 Ziel eines Anschlags, zu dem sich die linksextreme Revolutionäre Volksbefreiungsfront bekannte.

Anschlagserie 2016

In der türkischen Kultur- und Wirtschaftsmetropole hatte es in diesem Jahr mehrere schwere Anschläge gegeben, für die teils die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), teils die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich gemacht wurden. Istanbul war auch einer der Hauptschauplätze des gescheiterten Militärputschs vom 15. Juli, bei dem mehr als 200 Soldaten, Polizisten und Zivilisten getötet worden waren.

Im Januar waren bei einem Anschlag inmitten einer deutschen Reisegruppe im Touristenviertel Sultanahmet zwölf Deutsche getötet worden. Anfang Juni starben elf Menschen nahe der Istanbuler Universität bei einem Anschlag, darunter sieben Polizisten. Zudem gab es Ende Juni bei einem dreifachen Selbstmordanschlag in der Abflughalle des Atatürk-Flughafens 47 Tote.

afp / rf



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