Zehntausende Migranten in Griechenland angekommen – Schleuser machen „gute Geschäfte“

Allein in den ersten sechs Februartagen kamen demnach 7521 Migranten nach Griechenland. Fast alle Migranten versuchen, von Griechenland aus auf der sogenannten Balkanroute weiter Richtung Österreich und Deutschland zu gelangen.
Titelbild
Mazedonische Polizisten geleiten illegal eingereiste Flüchtlinge zurück zur griechischen Grenze. Allein seit Jahresbeginn haben mehr als 68 000 Menschen von der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt.Foto: Georgi Licovski,/dpa
Epoch Times7. Februar 2016
Trotz aller Appelle an die Türkei zur besseren Grenzsicherung schwillt der Flüchtlingszustrom nach Griechenland weiter an. Mehr als 68 000 Menschen setzten seit Jahresbeginn von der türkischen Ägäisküste zu den griechischen Inseln über, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit.

Allein in den ersten sechs Februartagen kamen demnach 7521 Migranten nach Griechenland, im ganzen Februar 2015 waren es 2873. Mindestens 366 Menschen überlebten die Überfahrt nicht oder werden vermisst. Fast alle Migranten versuchen, von Griechenland aus auf der sogenannten Balkanroute weiter Richtung Österreich und Deutschland zu gelangen.

Mit Spannung wurde in Griechenland der für Montag anstehende Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Türkei erwartet. Die Türkei ist für Migranten das wichtigste Transitland auf dem Weg nach Griechenland und in den Schengenraum. Ankara hatte Ende November zugesagt, seine Grenzen besser zu schützen, im Gegenzug versprach die EU mindestens drei Milliarden Euro für die Versorgung der mehr als zwei Millionen Flüchtlinge in der Türkei. Kritiker werfen der Türkei vor, bislang unter ihren Möglichkeiten zu bleiben. Die griechischen Behörden sind ratlos. Den Zustrom über das Meer kann man nicht mit Zäunen stoppen, betont das Außenministerium in Athen.  

Am griechisch-mazedonischen Eisenbahn-Grenzübergang bei Idomeni-Gevgelija harrten am Wochenende bei eisigen Temperaturen nach Schätzungen der Polizei zwischen 5000 und 7000 Flüchtlinge aus. Der Stau entstehe, weil die Menschen nur in kleineren Gruppen nach Mazedonien gelassen würden. Dutzende Busse mit weiteren Migranten waren nach griechischen Medienberichten unterwegs von Piräus nach Idomeni.

Nur Migranten aus Syrien, dem Irak und Afghanistan dürfen die Grenze passieren. Schleuser machen laut örtlichen Behörden „gute Geschäfte“ mit den anderen Migranten. Gegen Bargeld zeigten sie ihnen Übergangsstellen nach Mazedonien, die vor allem nachts unbeaufsichtigt seien, damit auch sie weitergelangten.  

Beim Bau von Registrierzentren drückt Griechenland indessen aufs Tempo. „In zwei Wochen werden sie fertig sein“, hieß es aus Kreisen des Verteidigungsministeriums. Pioniere des griechischen Heeres beteiligten sich am Bau. Eins davon auf Lesbos ist fertig. Vier weitere sollen auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos entstehen.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion