Ganzjährig ein Paradies am Fuße des „Horu“

Reisebericht über Zermatt und das Matterhorn von Manu Huwyler
Titelbild
Walliserspezialitäten in der Chämi Hitta. (Foto: Oliver-Ritz)
Von 25. Januar 2007
Walliserspezialitäten in der Chämi Hitta. (Walliserspezialitäten in der Chämi Hitta. (Foto: Oliver-Ritz)

Das Wahrzeichen für Frankreich ist der Eiffelturm, für Italien der schiefe Turm von Pisa und für die Schweiz – der Horu! Wussten Sie, dass das Matterhorn kein Schweizer Produkt, sondern ein afrikanisches ist? Vor 90 Millionen Jahren schob sich die afrikanische Kontinentalplatte über die europäische – der Berg „Horu“, bekannt als Matterhorn, ward geboren!

Vom Bauerndorf zum Weltkurort

Zermatt war ein abgeschiedenes Bauerndorf, das erst durch das Drama der Erstbesteigung des Matterhorns 1865 über Nacht weltberühmt wurde. Beim Abstieg mussten vier junge Männer das Leben lassen. War das dünne Hanfseil der Grund für den Absturz? Die Erstbesteigung war ein Kampf, in dem wirtschaftliche Interessen und nationaler Stolz gegeneinander fochten. Sogar die englische Königin Victoria erwog nach diesem gefährlichen Unternehmen, ihren Landsleuten das Bergsteigen zu verbieten. Jedoch löste dies erst recht einen Lauf auf die Viertausender rund um Zermatt aus.

Autofrei seit jeher

Am Fuße des Matterhorns liegt das idyllische Walliserdorf Zermatt. Auf 1620 Metern über dem Meer ist die Luft sauber, trocken und klar. Zermatt hat seit jeher noch nie ein Auto gesehen. Hier bewegt man sich zu Fuß, per Pferdeschlitten oder Elektromobil.

Das Auto lässt man in Täsch stehen und fährt von dort bequem mit dem Shuttlezug in etwa zehn Minuten nach Zermatt. Durch die NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) wird die Fahrzeit von Zürich nach Zermatt ab Ende 2007 von vier auf drei Stunden verkürzt.

Zermatt ist umgeben von 37 Viertausendern. Mit den bequemen Zahnrad- und Luftseilbahnen kann man auf drei verschiedenen Aussichtspunkten über 3.000 Meter diese grandiose Alpenpracht bestaunen. Die höchste Aussichtsplattform der Alpen bietet das Klein Matterhorn über 3.883 Meter mit phantastischem Rundsichtpanorama auf schweizerische, italienische und französische Alpen.

Picknick am Leisee im Sommer. (Picknick am Leisee im Sommer. (Foto: Gerhard-Krischker)

Sogar im Sommer mit dem T-Shirt Ski fahren

Zermatt ist absolut schneesicher. Wegen der Höhe beginnt die Skisaison bereits Mitte November und endet erst Anfang Mai. Über 300 Kilometer Pisten sind miteinander verbunden. Es gibt fünf Anfängerparks, breite Carving-Boulevards bis hin zum Buckelparadies. Auch im Sommer kann man in Zermatt Ski fahren. Das Skigebiet „Matterhorn glacier paradise“ liegt auf dem Gletscher auf 3.800 Metern im ewigen Schnee.

Familien sind in Zermatt willkommen, fahren doch die Kinder unter neun Jahren gratis und bis 16 Jahre zum halben Preis.

Schneesport – alles, was das Herz begehrt

Für diejenigen, die gerne weg von den Pisten in reiner unberührter Natur mit den Schneeschuhen sich bewegen möchten, gibt es fünf speziell ausgeschilderte Routen. Wer das Prickelnde liebt, kann sich beim Eisklettern in der Findelbachschlucht betätigen. Ein spannendes Abenteuer ist das „Gorge Adventure“, wo man die enge Gornerschlucht mit den tobenden Wassermassen durchquert, über Abseilstellen, Seilbahnen und Klettersteige läuft.

Für Winterwanderer gibt es 45 Kilometer lange präparierte Strecken und spezielle Themenwege.

Wer möchte nicht mal bei sternenklarem Himmel in der eiskalten Winternacht auf einem Pistenfahrzeug mitfahren und erleben wie die weißen Hänge präpariert werden? Romantische können im Iglu-Dorf Rotenboden in die Tradition der Inuit-Eskimos eintauchen. Natürlich fehlt auch nicht die wunderbare Schlittenbahn für Familien und Junggebliebene.

Der neu eröffnete „Swiss Nordic Parc“ umfasst fünf Routen auf 30 Kilometern Länge mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Einmalig ist der „Swiss Topwalk“ für Nordic Walker auf dem Gornergrat: Mittels Chip-System kann man seine Zeit mit Top-Athleten vergleichen.

Dorfkirche in Zermatt. (Dorfkirche in Zermatt. (Foto: Walter-Storto)

Zermatlantis

Das neue Matterhorn Museum Zermatlantis führt den Besucher in die spannende Geschichte des „Horu“ ein. Nehmen Sie einen Augenschein vom kleinen Bauerndorf in Form des versunkenen archäologischen Dorfes und lassen Sie sich in die alte Zeit zurückversetzen.

Mit dem Himmelslift auf 4.000 Meter

Bald wird auf dem Klein Matterhorn eine Glas-Stahl-Pyramide mit einer Aussichtsplattform auf 4.000 Meter erstellt sein. An der Außenwand der ca. dreißig Stockwerke hohen Pyramide werden Himmelslifte hinauffahren.

„Ich welti fär immär hiiä blibu!“

Vielleicht wird es manchem Besucher genau so ergehen wie es die Zermatter in ihrem Dialekt ausdrücken würden: „Ich welti fär immär hiiä blibu (ich möchte für immer hier bleiben)!“



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