Flugverbot für Israeli: Knobloch fordert Bundesregierung zum Handeln auf

Ein Israeli hatte einen Flug von Frankfurt nach Bangkok mit Zwischenlandung in Kuwait gebucht. Weil das Land Israel nicht anerkennt, stornierte Kuwait Airways den Flug. Nun soll die Bundesregierung in dieser Sache aktiv werden, fordert Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland.
Titelbild
Kuwait Airways (Symbolbild).Foto: YASSER AL-ZAYYAT/AFP/Getty Images
Epoch Times20. November 2017

Nachdem Kuwait Airways einen Israeli nicht befördert und damit vor einem deutschen Gericht durchgekommen ist, wächst der Druck auf die Bundesregierung. Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, fordert Konsequenzen. „Ich fordere die Verantwortlichen, sprich auch die Bundesregierung, zum Handeln auf“, sagte Knobloch der „Heilbronner Stimme“ (Montag).

„Hier wird die Grenze des Erträglichen weit überschritten.“ Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern fügte hinzu: „Das staatlich angeordnete, eindeutig antisemitische Geschäftsgebaren, das der Staatsräson von Kuwait entspricht – bei weitem keine Ausnahme unter den arabischen Staaten – muss in Deutschland zu Sanktionen führen. Derartige gegen die Würde des Menschen verstoßende Regelungen dürfen nicht hingenommen werden.“

Nach Ansicht von Charlotte Knobloch „sollte man sich in diesem Zusammenhang an Ländern wie den USA orientieren, wo Kuwait Airways mit dieser krassen Diskriminierung nicht durchgekommen ist. Außerdem steht Kuwait nicht allein und die weitgehende Ächtung israelischer Menschen ist schon seit Jahren bekannt. Ebenso wie die stigmatisierenden Einreisebestimmungen mancher Länder. Auch diese könnte man bei der Gelegenheit überprüfen und sich ganz generell fragen, wie weit man mit Realpolitik gehen will und ob das mit der Staatsräson zum Existenzrecht Israels vereinbar ist.“

Das Landgericht Frankfurt hatte die Klage eines Israelis abgewiesen, der von der Airline verlangt hatte, befördert und wegen Diskriminierung entschädigt zu werden. Der Kläger hatte einen Flug von Frankfurt nach Bangkok mit Zwischenlandung in Kuwait gebucht. Als die Gesellschaft von seiner israelischen Staatsangehörigkeit erfuhr, stornierte sie den Flug und berief sich auf ein kuwaitisches Gesetz von 1964, das Vereinbarungen mit Israelis verbietet. Der Ölstaat in der Golfregion erkennt Israel nicht an. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion