195 Tage vor WM-Start: Lose im Sowjetbau – Spanien droht

Endlich werden die WM-Planungen konkret. Mit den Losen im Moskauer Kreml-Palast werden nicht nur die Vorrundengegner des DFB-Teams beim Unternehmen Titelverteidigung bekannt. Auch der Weg ins angestrebte Finale liegt dann offen. Ein frühes Duell mit Spanien droht.
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Die Lospaten für die WM-Auslosung stehen in Moskau nach der Generalprobe für einen Fototermin auf der Bühne.Foto:  Christian Charisius/dpa
Epoch Times1. Dezember 2017

Auch Joachim Löw wird sich im gewöhnungsbedürftigen Sowjetbau unmittelbar neben dem Amtssitz von Russlands Präsident Wladimir Putin dem besonderen Reiz der WM-Auslosung nicht ganz entziehen können.

Zwar werden ihm die Gruppengegner für das Turnier im kommenden Sommer, die am Freitagabend um 17.00 Uhr feststehen, keinen Schrecken einjagen. Aber der Bundestrainer kann „eine gewisse Spannung“ nicht ausschließen. „Man ist gespannt darauf, wer mit uns in die Gruppe gelost wird. Dann löst sich manches Ungewisse ein bisschen auf“, bemerkte Löw vor dem Abend im 1961 errichteten Moskauer Kremlpalast.

Die Organisatoren der Fußball-WM 2018 wollen bei der einstündigen Auslosungs-Gala am Freitag den 1400 Gästen vor Ort und dem TV-Publikum in mehr als 200 Ländern „russische Emotionen“ bieten. Vor der mit Spannung erwarteten Einteilung der acht Vorrundengruppen tritt unter anderen Opernstar Ildar Abdrasakow auf.

Zudem soll an die Zeremonie bei der Auslosung der Quali-Gruppen 2015 in St. Petersburg erinnert werden, als in einem kurzen Theaterstück der Traum eines kleinen Jungen auf dem Weg zum Fußballstar präsentiert wurde. Diesmal wird der Junior-Fußballer Stars wie Diego Maradona begegnen.

195 Tage vor dem Eröffnungsspiel am 14. Juni 2017 wird WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose bei der Zeremonie als Vertreter des aktuellen Champions den Pokal auf die Bühne tragen. Deutschland ist im Topf 1 der besten Mannschaften platziert. Gruppenspiele gegen Gastgeber Russland oder Top-Teams wie Brasilien, Argentinien oder Frankreich sind damit ausgeschlossen.

Allerdings kann die Auswahl von Bundestrainer Löw früh im Turnier auf Spanien oder England treffen. Beide Ex-Weltmeister sind auch wegen ihres schwachen Abschneidens bei der WM 2014 nur in Topf 2. „Spanien ist wie eh und je ballsicher, kombinationsstark, immer noch mit sehr guten Spielern. Die Mannschaft wirkt sehr eingespielt“, betonte Löw: „Spanien zählt bei jedem Turnier zu den Favoriten. Sie sind erfahren, im technischen Bereich mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet.“

Löw und sein Stab werden das DFB-Team auf jeden Gruppengegner intensiv vorbereiten. „Jede Mannschaft in Russland zeichnet sich durch Robustheit aus. Man lässt nie nach, bei der WM ohnehin nicht. Es wird ein ganz spezielles Turnier“, sagte der Bundestrainer. „Wir wissen, dass wir als Favorit zur WM gehen. Dem werden wir uns stellen“, ergänzte Teammanager Oliver Bierhoff.

Bei der Probeauslosung am Donnerstag wurden der DFB-Elf Dänemark, Uruguay und Marokko zugeordnet – eine eher unangenehme Konstellation. Nationalspieler Mats Hummels wünscht sich einen Gegner, gegen den er noch nicht angetreten ist. „Gegen Kolumbien habe ich noch nie gespielt. Solche Länder finde ich ganz geil. Aber im Endeffekt ist es wurscht. Ich spiele gegen jede Nation“, bemerkte der Abwehrspieler.

Von der Auslosung will Löw auch die Wahl des Teamquartiers abhängig machen. Sotschi und Moskau sind die Optionen. Die WM beginnt mit dem Eröffnungsspiel der russischen Auswahl im renovierten Luschniki- Stadion in Moskau. Dort wird am 15. Juli im 64. WM-Spiel auch der neue Champion gekürt. Deutschland könnte als erst drittes Team nach Italien 1938 und Brasilien 1962 seinen Titel verteidigen.

In jeder Gruppe muss mindestens ein Team aus Europa sein, mehr als zwei sind nicht erlaubt. Direkte Duelle von zwei Teams aus einer der fünf anderen Konföderation in der Vorrunde werden durch den Auslosungsmodus verhindert. Als Lospaten agieren die ehemaligen Stars Laurent Blanc, Gordon Banks, Cafu, Fabio Cannavaro, Diego Forlan, Carles Puyol, Nikita Simonjan und Maradona. Der Argentinier allerdings fehlte bei der Generalprobe wegen Schulterproblemen. (dpa)



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