Badstuber mit Bayern-Comeback und einem Versprechen

Der größte Pechvogel des deutschen Fußballs hat sich wieder einmal zurückgekämpft. Diesmal soll es für Bayern-Star Badstuber «dauerhaft» sein. Ein früherer Experte stellt nach dem Achtelfinal-Einzug das Elfmeterschießen ein.
Titelbild
Holger Badstuber freut sich über sein Comeback.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times27. Oktober 2016

So emotional und schön der wunderbare Pokal-Abend für Holger Badstuber auch war – auf Gänsehautmomente dieser Art möchte der Dauerpatient künftig verzichten.

„Das war das letzte Mal, dass ich nach einer langen Verletzung zurückkomme. Ich will jetzt dauerhaft fit und dauerhaft bei der Mannschaft bleiben“, sagte der Fußball-Nationalspieler nach dem locker-leichten Achtelfinaleinzug des FC Bayern. Überschwänglich wurde Badstuber bei seinem ersten Pflichtspiel seit 259 Tagen gefeiert und bejubelt. „Das geht unter die Haut. Das war wieder ein unglaubliches Gefühl und berührt mich sehr. Das ist wieder Emotion pur“, schilderte es der 27-Jährige.

Bei der Einwechslung in der 81. Minute beim 3:1 (2:0) gegen den FC Augsburg endete die nächste lange Leidenszeit in der schier unglaublichen Verletzungshistorie. Am 1. Dezember 2012 erlitt Badstuber den ersten von zwei Kreuzbandrissen im rechten Knie, musste insgesamt viermal am Gelenk operiert werden. Zwei schwere Verletzungen im linken Oberschenkel und ein Sprunggelenkbruch im Februar stoppten den Innenverteidiger erneut. „Jeder, der Fußball liebt, will, dass Holger fit und gesund bleibt“, sagte Philipp Lahm.

Der Kapitän selbst trat beim Führungstreffer nach gut 100 Sekunden als wahrer Ballkünstler auf. „Er ist ja nicht umsonst Weltmeister“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der sich im Achtelfinale am 7. oder 8. Februar auf ein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg freuen darf. Beim einseitigen Pokal-Auftritt gegen den FCA durfte Rummenigge noch über das erste Pflichtspieltor von Julian Green (41. Minute) und nach dem 1:2 durch Dong-Won Ji (69.) über das 3:1 durch David Alaba (90.+3) jubeln.

„Vielleicht hätten wir es uns etwas einfacher machen können, wenn der Elfmeter von Thomas drin gewesen wäre. Aber das wollte er wahrscheinlich nicht“, scherzte Rummenigge. Nachdem Ja-Cheol Koo (48.) mit seinem Elfmeter an Manuel Neuer gescheitert war, versagten Müller (57.) die Nerven vom Punkt. Wieder einmal, denn in diesem Jahr scheiterte er im Champions-League-Halbfinale gegen Atlético Madrid, bei der EM im Viertelfinale gegen Italien und nun gegen den FCA.

„2016 ist nicht das Jahr des Elfmeters“, sagte der 27-Jährige zerknirscht. Er will beim schnellen Wiedersehen mit dem FCA am Samstag und auch danach den Teamkollegen den Vortritt lassen.

Lieber als über den nächsten Fehlschuss sprach Offensivkraft Müller über Badstuber, der mit ihm zusammen vor sieben Jahren einen rasanten Aufstieg in München hingelegt hatte. Verletzt musste der hochveranlagte Abwehrspieler im Gegensatz zu Müller die triumphale WM 2014 ad acta legen, auch im Münchner Triplejahr (2013) fehlte er.

„Holger hat eine bittere Vergangenheit, aber er macht einen guten Eindruck. Er ist im Training wieder sehr geschmeidig unterwegs, und ich bin froh, dass er wieder da ist“, sagte Müller. 

„Er kämpft wie ein Verrückter und hat Monate Aufbautraining hinter sich“, hob Rummenigge hervor. Am Tag der großen Rotation mit acht Neuen in der Startelf schenkte Trainer Carlo Ancelotti Badstuber sogar beim knappen Spielstand von 2:1 das Vertrauen. „Das war kein Risiko. Er hat keine Probleme, er hat die Qualität und die Erfahrung“, sagte der Italiener.

„Das Vertrauen muss ich mir erarbeiten“, entgegnete Badstuber und hat nur die Gesundheit als großen Wunsch. „Ich muss auf meinen Körper achten, muss auf die Signale hören und an meinen Defiziten arbeiten. Das Ziel ist Langfristigkeit.“ (dpa)



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