Bayer-Coach Korkut schlägt Alarm: «Wir stecken im Sumpf»

Leverkusen und Schalke haben beide zuletzt sieben Jahre hintereinander im Europacup gespielt. Im anstehenden Duell geht es für beide eher um Schadensbegrenzung in einer verkorksten Saison. Auch wenn Schalke noch eine kleine Hoffnungen hegt.
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Bayer-Trainer Tayfun Korkut will seine Leverkusener wachrütteln.Foto: Patrick Seeger/dpa
Epoch Times27. April 2017

Von wegen Champions League: Das Treffen der Europacup-Stammgäste Bayer Leverkusen und Schalke 04 am viertletzten Bundesliga-Spieltag wird zum Duell der Enttäuschten.

Doch während Schalke vor dem Gastspiel am Freitag (20.30 Uhr) noch auf die Europa-League-Qualifikation hofft, wird der Ton bei Bayer aus Angst vor dem Abstieg rauer. Auch Trainer Tayfun Korkut, vom „Kicker“ in der Vorwoche noch als „Positivformulierer“ verspottet, beendete seinen Kuschelkurs. Stattdessen versuchte der Coach die Mannschaft mit einer Brandrede wachzurütteln. „Wir stecken im Sumpf. Und wir wollen nicht, dass uns irgendwer den Kopf runterdrückt“, sagte Korkut.

Im Westschlager gehe es laut Korkut „um viel, es geht um die Zukunft. Wir dürfen absolut keine Erklärungen und keine Entschuldigungen mehr finden. Alle müssen wissen, dass wir keine Sekunde mehr zu verschenken haben.“ Inzwischen ist auch ihm klar: Für Bayer, das wie Schalke seit der Saison 2010/11 in jedem Jahr auf der internationalen Bühne vertreten war, geht es nur noch um den Klassenverbleib. „Klarer geht es nicht: Von der Europa League dürfen wir nicht mehr reden“, betonte Korkut.

Dass der Nachfolger von Roger Schmidt auch in der kommenden Spielzeit in Leverkusen bleiben darf, ist angesichts von kläglichen sechs Punkten aus sieben Spielen kaum undenkbar. Selbst der Verbleib bis zum Saisonende gilt nicht als sicher. Im Falle einer weiteren Niederlage scheint es nicht ausgeschlossen, dass Bayer die Notbremse zieht. Zumal der Trend komplett gegen Leverkusen spricht.

„Wir haben ja noch Glück“, gab Stürmer Stefan Kießling im „Kicker“ zu. „Von den letzten elf Spielen inklusive Champions League haben wir eins gewonnen. Da ist es doch ein Wunder, dass wir nur sechs Punkte Rückstand nach oben und noch vier nach unten haben.“ Deshalb fordert der frühere Bundesliga-Torschützenkönig: „Am Freitag musst Du ein Zeichen setzen und drei Punkte holen. Dann ist das Ding auch durch.“

Bei den Königsblauen, die nur zwei Punkte mehr als der kommende Gegner haben und je sechs Zähler von Platz sechs und Rang 16 entfernt sind, ist das große Problem die Auswärtsschwäche. Erst zwei Siege feierten die Gelsenkirchener in 14 Spielen in der Fremde – bei noch drei Auswärtsspielen durchaus eine Hypothek bei der geplanten Aufholjagd in Richtung Europa League.

Mittelfeldspieler Benjamin Stambouli spricht dennoch offen von der Hoffnung auf Europa. Doch ähnlich wie Kießling ist der Franzose sich darüber im Klaren, dass es noch deutlich schlimmer stehen könnte. Dass die Chance auf den Europacup noch bestehe, sei „irgendwie verrückt, aber Fakt“, so Stambouli.

Trainer Markus Weinzierl möchte derweil keine großen Ansagen mehr machen. „Es geht noch um zwölf Punkte“, sagte er ausweichend: „Aber wir schauen jetzt nur auf Leverkusen.“ Die achte Europacup-Teilnahme käme für Schalke nach der wechselvollen Saison insgesamt eher unverhofft. Denn auch Aufsichtsratschef Clemens Tönnies stellte fest: „Unsere Mannschaft brauchte mehr Zeit, um eine richtige Mannschaft zu werden, als wir alle geglaubt haben.“ (dpa)



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