Deutsche Schwimmer nur mit kleinem Team zur WM

Deutlich weniger Schwimmer als erhofft schaffen bei den nationalen Titelkämpfen in Berlin die WM-Norm. Chefbundestrainer Lambertz hat jedoch auch Positives gesehen. Eine Leistung stellt er besonders heraus.
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Schwimm-Bundestrainer Henning Lambertz zog ein gemischtes Fazit der DM in Berlin.Foto: Maurizio Gambarini/dpa
Epoch Times18. Juni 2017

Die deutschen Schwimmer werden nicht in großer Mannschaftsstärke zur WM nach Budapest reisen.

Ein Jahr nach der Enttäuschung bei Olympia ohne Medaille musste sich Chefbundestrainer Henning Lambertz bei den deutschen Meisterschaften in Berlin von seinem ursprünglichen Wunsch eines Kaders von 15 bis 20 Athleten verabschieden. „Ich tippe darauf, dass wir irgendwo zwischen zehn und 14 landen werden“, sagte Lambertz.

Der Chefbundestrainer zog am Finaltag der deutschen Meisterschaften ein gemischtes Fazit. Er hob vor allem die Leistung von Lagenspezialist Philip Heintz positiv hervor, der auf der 200-Meter-Strecke in 1:55,76 Minuten Weltjahresbestzeit und deutschen Rekord geschwommen war. Neben Schmetterlingsschwimmerin Franziska Hentke (28) knackte er damit als bisher Einziger in der offenen Klasse die WM-Norm.

Die Leistung des 26 Jahre alten Heintz sei „das Highlight schlechthin“ gewesen, sagte Lambertz, dem letzten von vier Wettkampftagen in Berlin. Die jüngeren Schwimmer machen dem Trainer dagegen Sorgen.

„Da hat es leider nicht zu so einer ganz hohen Zahl von Qualifikanten bis jetzt gereicht“, sagte er mit Blick auf die Weltmeisterschaften vom 14. bis zum 30. Juli in Budapest. Vor den nationalen Titelkämpfen hatte er gehofft, dass „zehn bis zwölf“ Nachwuchsathleten die erleichterten U23-Normen schaffen. „Die Zahl erreichen wir bestimmt nicht mehr“, sagte Lambertz.

Vor den Finals am Sonntagnachmittag waren erst drei junge Schwimmer schnell genug: Der 22-jährige Poul Zellmann über 400 Meter Freistil, der ein Jahr jüngere Damian Wierling auf der 50-Meter- Freistil-Strecke und Florian Wellbrock (19) über 1500 Meter Freistil.

Trotz der Karriereende von Weltrekordler Paul Biedermann, Steffen Deibler, Marco Di Carli und Florian Vogel hatte Lambertz aber auch bei den etablierten Sportlern auf mehr Norm-Erfüller gehofft. „Circa sechs Athleten“ sollten es schaffen, so das Ziel.

Noch können zu Heintz und Hentke, die über 200 Meter Schmetterling in 2:06,18 Minuten so schnell schwamm, wie zuvor noch keine Frau in diesem Jahr, Sportler hinzukommen – schließlich stehen am Nachmittag noch Endläufe aus.

Einer, der auf jeden Fall dabei sein soll, ist Weltmeister Marco Koch. Der Brustschwimmer steht im Endlauf über 200 Meter, will dort seinen Titel verteidigen und nach der Vorlaufnorm (2:10,68) auch die geforderte Finalzeit erreichen. Koch habe in der Mannschaft „eine ganz besondere Position“, sagte der Chefbundestrainer. „Ich möchte ihn im Team haben.“

Ihren Platz in der Mannschaft und das WM-Ticket wollen am Nachmittag auch die Rückenschwimmerinnen Lisa Graf (24), Nadine Laemmler (23) und Jenny Mensing (31) sichern. Sie schafften im Vorlauf die auf der 200-Meter-Strecke geforderte Zeit und müssen nun auch im Endlauf überzeugen. (dpa)



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