DFL bringt umstrittenes Sicherheitspapier auf den Weg

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat das umstrittene Sicherheitspapier "Sicheres Stadionerlebnis" verabschiedet. Alle 16 Anträge seien "mit großer Mehrheit" angenommen worden, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball am Mittwoch in Frankfurt am Main. Der Einwand von fünf Vereinen, die Verabschiedung aufzuschieben, sei abgelehnt worden.

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DFL-Präsident Reinhard Rauball - Umstrittenes Sicherheitspapier auf den Weg gebrachtFoto: dapd/Patrick Sinkel
Epoch Times12. Dezember 2012

Berlin – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat das umstrittene Sicherheitspapier „Sicheres Stadionerlebnis“ verabschiedet. Alle 16 Anträge seien „mit großer Mehrheit“ angenommen worden, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball am Mittwoch in Frankfurt am Main. Der Einwand von fünf Vereinen, die Verabschiedung aufzuschieben, sei abgelehnt worden. Trotz einer sehr intensiven Diskussion sei der professionelle Fußball als Gewinner aus der Tagung hervorgegangen, sagte Rauball.

Bei der Umsetzung des Papiers gab es laut Rauball einige Änderungsanträge. Die wichtigste Änderung betraf demnach die Eingangskontrollen am Stadion. Diese sollen nach dem verabschiedeten Konzept „sicher, zügig und angemessen“ vorgenommen werden. Rauball wehrte sich gegen den Vorwurf, lediglich auf Druck der Politik gehandelt zu haben. „Wir haben das nicht für die Politik gemacht, sondern aus unserer eigenen Verantwortung heraus“, sagte Rauball.

Der DFL-Präsident betonte, bei dem Papier handele es sich nur um „Leitplanken“. Die Vereine selbst seien nun aufgefordert, die Vorgaben nach ihren „regionalen Bedürfnissen“ auszugestalten. Die 16 verabschiedeten Anträge seien kein Beschluss gegen die Fans, sondern für die Zukunft des Fußballs, sagte Rauball abschließend.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) begrüßte die Verabschiedung des Papiers. „Es war höchste Zeit, dass der zunehmenden Gewalt in und um deutsche Fußball-Stadien mit konkreten Maßnahmen begegnet wird“, sagte der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt in Berlin. „Die Verbesserung der Arbeit für die Polizei, die Schulung der Ordnungsdienste, die Bekenntnisse der Vereine zur Ablehnung von Gewalt, Rassismus und Pyrotechnik sowie der Verstärkung der Kommunikation mit Fangruppierungen sind alles Schritte, die zu einer Entspannung der Lage beitragen können.“

In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu Gewaltausbrüchen bei Fußballspielen. Die Innenminister der Bundesländer hatten daher auf ein neues Sicherheitskonzept gedrungen.

Die Fußballfans ihrerseits hatten in den vergangenen Wochen bundesweit gegen das Konzept protestiert. In den Stadien der Bundesligisten schwiegen sie zum Beispiel wochenlang für die ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden. Die Fans fürchten massive Einschränkungen durch das Konzept.

dapd



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