DHB-Auswahl im WM-Modus: Mit Volldampf gegen Katar

Jetzt geht die WM für die deutschen Handballer richtig los. Im Achtelfinale gegen Katar darf sich der Europameister keine Blackouts leisten. Rechtzeitig zum Start der K.o.-Runde haben die Bad Boys in den WM-Modus geschaltet.
Titelbild
Deutschlands Jannik Kohlbacher (r) in Aktion gegen Kroatiens Zlatko Horvat.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times21. Januar 2017

Beflügelt vom ersten WM-Sieg gegen Kroatien bestiegen Deutschlands Handballer den Mannschaftsbus und machten sich mit großer Zuversicht auf den Weg nach Paris.

In der Hauptstadt soll die Frankreich-Tour der Bad Boys im Achtelfinale gegen Katar an diesem Sonntag (18.00 Uhr) so richtig Fahrt aufnehmen und erst im Finale in gut einer Woche ein triumphales Ende nehmen. „Wir haben rechtzeitig ins Turnier gefunden und können jetzt Vollgas geben. Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, große Spiele zu gewinnen“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor der Abreise aus dem Vorrundenort Rouen.

Um halb Elf rollte der Teambus gen Paris, wo der Europameister Revanche für die Viertelfinal-Niederlage vor zwei Jahren nehmen will. „Wir haben unsere Erfahrungen mit Katar gemacht. Aber so, wie wir momentan spielen, wird es schwer, uns zu schlagen“, erklärte Kreisläufer Patrick Wiencek.

Rechtzeitig zum Beginn der K.o.-Runde sind die Schützlinge von Bundestrainer Dagur Sigurdsson voll im WM-Modus. „Wir sind sehr froh, dass die Mannschaft jetzt in dieser Verfassung ist“, sagte der Isländer. „Denn jetzt fängt es an, richtig interessant zu werden.“

Obwohl gegen Katar bei den Olympischen Spielen in der Runde der besten Acht ein souveräner 34:22-Sieg gelang, erwartet der Bundestrainer keinen Selbstläufer. „Die sind körperlich sehr stark, in der Abwehr sehr robust mit einem Weltklasse-Torhüter und haben viel Routine“, erklärte er. „Wir dürfen keine Blackouts haben und müssen über 60 Minuten konstant spielen. Dann haben wir alle Möglichkeiten. Wir sind ja auch nicht schlecht drauf.“

Der glatte 28:21-Erfolg im Gruppenfinale gegen den EM-Dritten Kroatien, gegen den zuvor noch nie ein WM-Sieg gelang, hat dem Europameister noch mehr Selbstvertrauen gegeben. „Wir wollten als Team ein Zeichen setzen“, sagte der überragende Abwehrchef Finn Lemke.

Trotz der Gala blieben Spieler, Trainer und Funktionäre voll fokussiert. Nur nicht abheben, lautete die Devise. „Wir haben noch nichts gewonnen“, warnte Sigurdsson. Der glänzend aufgelegte Torhüter Andreas Wolff mahnte: „Das ist die gleiche Mannschaft, gegen die wir vor zwei Jahren verloren haben. Jetzt kommen die Partien, in denen wir auf dem höchstem Level spielen müssen. Da müssen wir unseren besten Handball zeigen und unser Bad-Boy-Ding weiter durchziehen.“ Hanning gab deshalb das Motto vor: „Wir dürfen uns ab jetzt keine Schwäche mehr erlauben.“

Diesen Gedanken hat die Mannschaft verinnerlicht. Gegen Kroatien unterstrich sie nachdrücklich, dass sie sich in der heißen Turnierphase keine Auszeiten mehr nehmen wird, wie das bei den Pflichtaufgaben gegen Chile, Saudi-Arabien und Weißrussland teilweise der Fall war. „Alle haben sich reingeschmissen. Wenn die Spieler alles für die Mannschaft tun, gefällt mir das. Das ist genau mein Ding“, stellte Sigurdsson zufrieden fest.

Zudem fand EM-Held Wolff zur K.o.-Phase seine Topform, dazu stand die Abwehr um Lemke, Wiencek und den erst am Donnerstag nachgeholten Hendrik Pekeler wie ein Bollwerk. Das erinnerte auch Hanning an die triumphalen EM-Tage vor einem Jahr. „Das war zum ersten Mal wieder ein Spiel auf EM-Format der Bad Boys. Von daher denke ich, dass wir gut gerüstet sind“, lobte er.

Für die Spieler hat die Partie gegen Katar auch einen kleinen finanziellen Anreiz: Beim Erreichen des Viertelfinals zahlt der DHB eine Mannschaftsprämie von 50 000 Euro. Im Falle des ersten Titelgewinns seit zehn Jahren gäbe es 250 000 Euro. Aber das ist vorerst nur ein Randaspekt. Rückraum-Ass Kai Häfner fasste die Stimmung im Team treffend zusammen: „Jetzt geht das Turnier richtig los. Wir sind bereit dafür.“ (dpa)

Der deutsche Mannschaftsbus wird von zwei Polizeimotorrädern Richtung Paris eskortiert. Foto: Marijan Murat/dpa

Der deutsche Mannschaftsbus wird von zwei Polizeimotorrädern Richtung Paris eskortiert. Foto: Marijan Murat

Deutschlands Trainer Dagur Sigurdsson: «Jetzt fängt es an, richtig interessant zu werden.» Foto: Marijan Murat/dpa

Deutschlands Trainer Dagur Sigurdsson: «Jetzt fängt es an, richtig interessant zu werden.» Foto: Marijan Murat



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