DOSB-Präsident Hörmann spricht über Rücktrittsgedanken

Epoch Times24. Januar 2017

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat vor dem Beschluss der Leistungssportreform ernsthaft über seine Demission nachgedacht: Wenn er bei der Mitgliederversammlung im Dezember vorigen Jahres nicht „mindestens 80 Prozent Zustimmung“ erhalten hätte, wäre er aus dem Amt zurückgetreten, sagte Hörmann der „Welt“. „Ich denke, dass ich nach zwei Jahren intensiver Diskussion zu diesem Thema und unzähligen Stunden der Arbeit ohne die klare Unterstützung für dieses Projekt nur schwer mit der Überzeugung hätte agieren können, die für die erfolgreiche Ausübung des Amtes unabdingbar notwendig ist.“ Gelegentlich habe er sein Tätigkeit als deutscher Sportchef auch schon bereut.

„Die Momente gibt`s natürlich, alles andere wäre gelogen. Es gab Tage, an denen man sich fragt, ob man noch die richtige Motivation findet. So zum Beispiel nach der gescheiterten Olympia-Bewerbung Hamburgs oder auch inmitten der Turbulenzen rund um die Leistungssportreform“, sagte Hörmann, dem für seine ehrenamtliche Präsidentschaft eine monatliche Aufwandsentschädigung von 250 Euro zustehen. „Aber auf die verzichte ich aus Prinzip vom ersten Tag an. Ich möchte mir nicht nachsagen lassen, dass ich mit dem Ehrenamt in irgendeiner Form Geld verdiene.“ Die Angst vieler kleinerer Verbände, dass sie im Zuge der Leistungssportreform keine Förderung mehr bekommen, dämpft Hörmann ein wenig. „Wir wollen unsere großartige Sportvielfalt unbedingt bewahren. Jeder Verband wird auch weiterhin eine grundsätzliche Förderung bekommen, um die notwendigen Strukturen inklusive einer hauptamtlichen Leitung im Sportbereich aufrecht zu erhalten.“ Gleichzeitig aber betonte er: „Wir werden zwangsläufig auch einigen wehtun müssen. Wir haben zum Beispiel an einzelnen Stützpunkten derzeit mehr hauptamtliches Personal als Athleten. Das ist schlichtweg nicht akzeptabel.“ Zudem kritisierte der DOSB-Präsident die Reformbereitschaft der Deutschen. „Ja, ich denke, dass in vielen Bereichen unserer Gesellschaft das Bewahren beliebter ist als das mutige Verändern.“ (dts)



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