FC Bayern bereit für Porto – Guardiola hat «Vertrauen»

Sinsheim (dpa) - Am Ende einer turbulenten Woche konnte auch Karl-Heinz Rummenigge wieder lachen. Zufrieden eilte der Bayern-Boss in die Münchner Kabine. Das Reden überließ er nach der gelungenen Generalprobe des deutschen Rekordmeisters für…
Epoch Times19. April 2015
Am Ende einer turbulenten Woche konnte auch Karl-Heinz Rummenigge wieder lachen. Zufrieden eilte der Bayern-Boss in die Münchner Kabine.

Das Reden überließ er nach der gelungenen Generalprobe des deutschen Rekordmeisters für das Alles-oder-Nichts-Spiel im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Porto aber anderen. „Es hat nur der Trainer gesprochen. Er hat gesagt, dass er stolz auf uns ist. Es war eine sehr emotionale Rede“, berichtete Sebastian Rode.

Das 2:0 (1:0) bei 1899 Hoffenheim war Balsam für die Bayern-Seele, die durch das 1:3 in Porto und die 24 Stunden darauf im Unfrieden erfolgte Demission von Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt schwer gelitten hat. „Ich bin sehr stolz auf die Spieler und kann ihnen nur gratulieren. Die Mannschaft hat ein großes Herz“, lobte Pep Guardiola seine bessere B-Elf.

Der Sieg wirkte nach den Rückschlägen und dem Wirbel der vergangenen Tage wie eine Erlösung für den Trainer, der sich in den Stadionkatakomben sogar noch Zeit für einige Erinnerungsfotos mit mehreren kleinen Kindern nahm. Die 90 Minuten in der mit 30 150 Fans ausverkauften Rhein-Neckar-Arena bestärkten den Spanier in seinem Glauben, im Rückspiel gegen Porto trotz zahlreicher Ausfälle noch die Wende zu schaffen. „Dieses Spiel ist ein Finale. Wir müssen eine super Leistung abliefern. Es wird schwer, aber ich habe viel Vertrauen in die Spieler“, sagte er.

„Es ist wichtig, gerade in den Zeiten, wo es etwas turbulenter ist, an sich und die Mannschaft zu glauben“, beschwor Matchwinner Rode. Der Mittelfeldspieler war nicht nur wegen seines Treffers zum 1:0 (38. Minute) der auffälligste Mann auf dem Rasen. „Ich bin sehr zufrieden mit seiner Leistung und freue mich für ihn. Er hat tolle Pässe geschlagen und ein super Tor gemacht. Wir brauchen solche Spieler wie ihn“, lobte Guardiola. Das Eigentor von TSG-Kapitän Andreas Beck in der Nachspielzeit war nur noch Zugabe.

„Wichtig war, dass wir eine stabile Abwehrleistung gezeigt und uns mehrere hochkarätige Chancen erspielt haben. Das stimmt uns optimistisch“, resümierte Torwart Manuel Neuer. Die Bayern geben sich allerdings keinen Illusionen hin, dass am Dienstag mit Porto ein ganz anderes Kaliber wartet. „Wir wissen, dass das wichtigste Spiel der Saison ansteht. Jeder wird alles dafür tun, dass wir eine gute Leistung bringen“, sagte der Keeper.

Mit einer Klasseparade gegen den nach einem neuerlichen Dante-Fehler frei durchgebrochenen Anthony Modeste hatte Neuer die Münchener vor einem Rückstand bewahrt und damit großen Anteil daran, dass der Rekordmeister im 29. Bundesligaspiel dieser Saison zum 20. Mal ohne Gegentor blieb. Das ist auch die Maxime für die Porto-Partie. „Wichtig ist, dass wir hinten nichts zulassen und ein schnelles Tor machen“, forderte Abwehrspieler Jérôme Boateng.

Um den Traum vom Finale in Berlin aufrecht zu erhalten, blenden die Spieler alles andere aus. „Wir denken nicht über die Meisterschaft nach, denn wir haben nur Porto im Kopf“, versicherte Stürmer Robert Lewandowski. Dabei brauchen die Bayern maximal noch zwei Siege, um ihren 25. Titel perfekt zu machen. „Das war ein weiterer Schritt zur Meisterschaft, der wir immer näher kommen. Die anderen haben vielleicht gehofft, dass wir stolpern“, sagte ein zufriedener Boateng.

Auch der Wirbel um das Zerwürfnis mit Müller-Wohlfahrt, der die Brocken nach 38 Jahren unvermittelt hinwarf, wurde schnell abgehakt. Laut Medienberichten soll eine Meinungsverschiedenheit mit Rummenigge in der Kabine nach dem Porto-Spiel den letzten Ausschlag gegeben haben. „Gerade vor dem wichtigen Spiel gegen Porto gilt es, jedes Ablenkungsmanöver auszublenden. Wir müssen auf dem Feld Gas geben, da ist es zweitrangig, wer außen herumturnt“, sagte Rode und forderte: „Wir müssen mit viel Feuer in die Partie gehen, dürfen aber nicht übermotiviert sein.“

(dpa)

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