Fokus auf den Krisen-Trainern

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HSV-Coach Bruno Labbadia muss mit seinem Team gegen den FC Bayern antreten.Foto: Axel Heimken/dpa
Epoch Times23. September 2016
Beklemmung, Nervosität, Unruhe. Schon vor dem fünften Spieltag sind einige Fußball-Bundesligisten akute Sorgenfälle. Beste Beispiele: der Hamburger SV, Schalke 04 und Werder Bremen.

Das Traditionstrio ist sieglos, nimmt die Tabellenplätze 16, 17 und 18 ein. Die Königsblauen aus Gelsenkirchen und Bremen sind noch ohne Punkt, der HSV hat auch erst einen.

„Wenn du nicht erfolgreich bist, wird dein Selbstbewusstsein angeknackst. Das wird die Aufgabe sein, die wir zu bewältigen haben: dass das Selbstbewusstsein nicht verloren geht“, sprach der Schalker Sportvorstand Christian Heidel das Dilemma für die Betroffenen nach dem 1:3 gegen Köln an. Die Psyche leidet, das Vertrauen in die eigenen Stärken schwindet. Niederlagen sind jetzt tabu.

Werder hat mit der Trennung von Viktor Skripnik branchenüblich reagiert. Doch auch mit Interimscoach Alexander Nouri gab es gegen Mainz eine Niederlage. Und beim HSV? Bruno Labbadia muss um den Job fürchten, wenn sein HSV gegen den Rekordmeister aus München verliert. Auf Schalke sind Maßnahmen wie bei Werder noch undenkbar, hat S04 in Markus Weinzierl doch erst zu Saisonbeginn seinen Wunschkandidaten verpflichtet.

Die Aufgabe für den HSV ist extrem schwer: Letztmals gab es gegen die Bayern am 26. September 2009 (1:0) ein Erfolgserlebnis. Werder hat vor dem Aufeinandertreffen mit Wolfsburg drei der vier Heimspiele gegen den VfL verloren: 0:3, 1:3, 3:5. Die Statistik hilft nicht als Mutmacher. Gleiches gilt für Schalke vor dem Auftritt bei 1899 Hoffenheim: Das 4:1 am 14. Mai war der bislang einzige Sieg der Gelsenkirchener beim Kraichgau-Club, der 2016/17 bei vier Unentschieden noch ohne dreifachen Punktgewinn ist.

Andernorts sind die Stimmungslagen deutlich besser als auf Schalke, beim HSV oder Werder. Eintracht Frankfurt und Hertha BSC begannen die Liga vor dem direkten Duell mit jeweils drei Siegen und nur einer Niederlage. Regelrecht euphorisch reagieren die Fans des 1. FC Köln auf die exzellente Ausbeute von zehn Zählern; ergo wird die Erstligapremiere gegen den gleichfalls unbezwungenen Neuling RB Leipzig zu einer Top-Partie: RB hat nur zwei Zähler weniger als Köln.

Dass der FC Augsburg und Konkurrent Darmstadt 98 mit je vier Zählern Mittelmaß sein würden, durfte erwartet werden. Von Leverkusen nicht: „Wir sind alle nicht zufrieden mit vier Punkten“, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt vor dem Auftritt in Mainz. In Ingolstadt will Markus Kauczinski einen „Killerinstinkt“ entwickeln; mit dieser bislang nicht vorhandenen Eigenschaft seiner Offensive hofft der FCI-Coach in Mönchengladbach auf ein ähnlich gutes Resultat wie beim 0:0 in der Vorsaison.

Für sechs Elitevereine geht es mit der Dauerbelastung gnadenlos weiter. Borussia Dortmund trifft am Dienstag in der Königsklasse auf Titelverteidiger Real Madrid, Bayer tritt bei der AS Monaco an. Einen Tag später kommt es zu den Duellen zwischen Gladbach und dem FC Barcelona sowie zwischen Atlético Madrid und den Bayern, die 2015/16 im Halbfinale an Atlético (0:1 in Madrid, 2:1 in München) gescheitert waren. In der Europa League gastiert am Donnerstag RB Salzburg bei den Schalkern, Mainz 05 reist zum FK Qäbälä nach Aserbaidschan.

(dpa)

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