Begeisterung und Bedenken bei Piloten wegen Baku-Strecke

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Der Baku City Circuit stellt die Formel-1-Fahrer bei seiner Premiere vor neue Aufgaben.Foto: Valdrin Xhemaj/dpa
Epoch Times17. Juni 2016
Geschwindigkeiten bis 340 Stundenkilometer, viele aufregende Kurven, enge Passagen, eine atemberaubende Kulisse – der Baku City Circuit stellt die Formel-1-Fahrer bei seiner Premiere vor neue Aufgaben.

„Die Piste macht einen sehr schnellen Eindruck, überaus schnell für einen Straßenkurs“, meinte Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel nannte den Kurs „eine Herausforderung“. Und der australische Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo urteilte: „Das ist eine Strecke, die viel Spaß macht und die einen schönen Fluss hat.“

Vor den beiden Trainingseinheiten am Freitag zum Großen Preis von Europa begegneten die meisten Piloten der 6,003 Kilometer langen Strecke in Aserbaidschans Hauptstadt mit einer Mischung aus Begeisterung und großem Respekt. Doch es gibt auch nachdenkliche Stimmen wegen der Sicherheit.

„Es scheint, als hätten wir uns in einigen Bereichen zurückentwickelt“, sagte McLaren-Pilot Jenson Button. Der Brite, der auch einer der Vorsitzenden der Fahrer-Vereinigung GPDA ist, bemängelt vor allem fehlende Auslaufzonen. „Wir arbeiten so hart daran, die Sicherheit ständig zu verbessern, und dann haben wir da Kurven, wo du so gut wie keinen Auslauf hast.“ Sogar Monaco – der Klassiker aller Stadtkurse – habe mehr Auslaufzonen.

Der WM-Führende Nico Rosberg sah dies ähnlich. „Ich mache mir ein wenig Sorgen wegen der Auslaufzonen. Zwei oder drei sehen nicht gut aus“, sagte der Mercedes-Fahrer. Er setzt auf die Berechnungen der Experten vom Automobil-Weltverband FIA. „Ich hoffe, sie haben auch diesmal richtig gerechnet, auch wenn ich an einigen Stellen meine Zweifel habe“, meinte er.

Vettel kann die Diskussionen nicht nachvollziehen. Wegen der Hausforderungen seien sie doch alle hier, entgegnete der Heppenheimer. Er will am Freitag erst einmal selbst den Kurs erleben, bevor er urteilt. „Ich bin begeistert, dann in das Auto zu steigen und ein Gefühl zu bekommen“, meinte der 28-Jährige.

Die meisten Fahrer haben die vom Aachener Architektenbüro von Hermann Tilke konzipierte Strecke bereits im Simulator kennengelernt. Den Donnerstag nutzten fast alle Piloten dann dazu, den Kurs schon einmal zu Fuß abzugehen.

Nur einer verzichtete auf die Inspektion. „Die Perspektive im Auto ist am Ende doch ganz anders. Für mich bringt das nichts“, sagte Weltmeister Lewis Hamilton. Ihm gefalle die Idee, im Training ohne Vorwissen auf die Strecke zu gehen. Und auch im Simulator seines Mercedes-Teams hat er nur wenige Runden gedreht. „In echt fühlt es sich dann doch ganz anders an“, meinte der Brite. „Wenn man ein paar hundert Dollar für eine Playstation ausgibt, ist der Lerneffekt genauso groß.“

(dpa)

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