Franziska Preuß: Endlich wieder als Biathletin unterwegs

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Franziska Preuß war im Biathlon drei Weltcups lang wegen einer Verletzung zum Zusehen verdammt.Foto: Mike Sturk/dpa
Epoch Times9. Februar 2016
Das Zuschauen tat Franziska Preuß am meisten weh, war zeitweise fast unerträglich. Weil ein winziger, feiner Haarriss im Steißbein ihr starke Schmerzen verursachte, war die Biathletin zwangsweise zur Tatenlosigkeit verdammt.

„Die erste Ruhpolding-Woche musste ich auf dem Ergometer sitzen, und es war so frustrierend, aus dem Fenster zu schauen und die anderen laufen einem an der Nase vorbei“, berichtete die Staffel-Weltmeisterin.

Ausgerechnet Anfang des Jahres musste sie bei den Heim-Weltcups im bayerischen Biathlon-Mekka zuschauen. In der zweiten Woche flüchtete sie nach Hause zu ihrer Familie: „Ich habe versucht abzuschalten und das Beste daraus zu machen, aber es war nicht leicht.“ Auch die Rennen danach in Antholz kamen für die 21-Jährige noch zu früh.

Im kanadischen Canmore war die Leidenszeit für die Bayerin dann beendet. Mit dem Sieg in der Mixed-Staffel sowie den Plätzen sechs und elf in den Einzelrennen meldete sie sich zurück. Und das, obwohl sie die letzten sieben Wochen nur sehr eingeschränkt trainieren konnte: „Das Spezifische mit Laufen und Schießen ging gar nicht. Deshalb habe ich nicht damit gerechnet, dass es gleich so gute Ergebnisse gab. Das ist gut für den Kopf, wenn man weiß, dass die Form nicht ganz weg ist“, sagte Preuß.

Gut dreieinhalb Wochen vor der WM in Oslo (3. bis 13. März) will sie nun ab Donnerstag beim Weltcup in Presque Isle im US-Bundesstaat Maine, wo Sprint, Verfolgung und Staffel auf dem Programm stehen, weiter am Feinschliff feilen. Aber ohne übertriebene Erwartungen: „Ich habe versucht, mich in Canmore nicht unter Druck zu setzen, das ist mir gut gelungen. Jetzt versuche ich, das so beizubehalten“, sagte sie.

Ganz schmerzfrei ist die WM-Zweite im Massenstart noch nicht. „Beim normalen Gehen merke ich schon, dass ich jetzt drei Rennen gelaufen bin. Jetzt muss ich die nächsten Tage noch mal komplett Ruhe ranlassen, nicht dass sich das wieder so zuspitzt“, sagte sie dem ARD-Hörfunk. „Ich gehe jetzt bewusster damit um und hoffe, dass es irgendwann dann ganz weg ist.“ In den USA gehe es darum, weiter „Wettkampfpraxis zu sammeln, die Wettkampfhärte habe ich jetzt noch nicht ganz. Ich hoffe, dass ich Stück für Stück nach vorn komme.“

Während der unfreiwilligen Zwangspause half ihr Teamkollegin Miriam Gössner, die in ihrer Karriere schon zahlreiche Rückschläge durch Verletzungen erlitt. „Miri hat mir gesagt: Nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein. Das habe ich immer versucht, im Kopf zu behalten, weil Miri ja damit Erfahrung hat. Jetzt bin ich froh, dass die Sonne wieder ein bissel raus schaut“, meinte Preuß.

(dpa)


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