Felix Magath kritisiert Tendenz zu jungen Trainern

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Felix MagathFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Dezember 2017

Felix Magath kritisiert eine Tendenz zu jungen Trainern in der Bundesliga. „Ich glaube nicht, dass die sportliche Entwicklung besser wird, wenn man nur noch junge Trainer von Nachwuchsmannschaften in der höchsten Spielklasse einsetzt“, sagte Magath der „Welt am Sonntag“. Darum habe es ihn „überhaupt nicht überrascht“, dass der FC Bayern Jupp Heynckes zurückgeholt hat: „Meiner Meinung nach ist Erfahrung im Trainerberuf sehr wichtig. Ich kann mich nur wundern über die jüngste Entwicklung in der Bundesliga.“

Was er in Zukunft machen möchte, weiß Magath noch nicht: „Damit werde ich mich in nächster Zeit beschäftigen und mir in Ruhe Gedanken machen, wohin ich eigentlich will.“ Nach seinem Engagement in China bezeichnete er die Trennung vom Erstligisten Shandong Luneng als „vorbildlich“. „Im Gegensatz zu vielen Trennungen in der Bundesliga wurde dort nicht mit Schmutz geworfen, es gab keine üble Nachrede. Die öffentliche Erklärung des Vereins drückte Respekt und Zufriedenheit mit meiner Arbeit aus“, sagte der 64-Jährige der „Welt am Sonntag“. Der Verein und er waren übereingekommen, nach anderthalb Jahren den Vertrag des Trainers nicht zu verlängern. Magath erklärte: „Ich sah meine Aufgabe darin, nicht nur die chinesischen Spieler weiterzuentwickeln, sondern auch die chinesischen Trainer zu schulen. Die Mannschaft wird nun von zwei meiner chinesischen Assistenten übernommen. Ich bin froh, dass sie meine Arbeit nun fortführen.“ Die Erfahrung in China und die Arbeit mit den chinesischen Spielern habe ihn fasziniert. „Nach harten Trainingseinheiten haben die chinesischen Spieler zum Beispiel dem Trainerteam applaudiert. So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt“, sagte Magath. Seine chinesischen Assistenten hätten Geld gesammelt, um ihm ein teures Smartphone zu schenken. „Dabei haben sie keine Kosten und Mühen gescheut. Auch in China gab es Lieferzeiten von einigen Wochen für dieses Spitzenprodukt. Aber sie wollten es und haben es möglich gemacht. Diese Geste hat mich sehr berührt.“ Befremdlich fand Magath den Eklat um die chinesische U-20-Mannschaft, die in der deutschen Regionalliga mitspielen sollte und abreiste, als auf der Tribüne Tibet-Fahnen gezeigt wurden. „Aus meiner Sicht ist das sehr schade. Junge Spieler außer Konkurrenz in einem Wettbewerb mitmachen zu lassen, ist sehr gut für ihre Entwicklung. Ich hoffe, dass die Chinesen wieder zurückkommen. Ist es denn nötig, dass eine politische Gruppe ihre Meinung bei einem Fußballspiel artikuliert?“, fragte Magath. Natürlich habe er nichts dagegen, dass Tibeter ihren Protest äußern: „Muss es aber unbedingt während eines Fußballspieles sein, bei dem junge Fußballer von uns eingeladen wurden, weit weg von ihren Familien und ihrer Heimat, um bei uns das Fußballspielen zu lernen?“ (dts)



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