Jubel um «Goldmacher» Paco: Spanien fährt zur EM

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Paco Alcácer erzielte zwei Tore gegen Luxemburg.Foto: Javier Etxezarreta/dpa
Epoch Times10. Oktober 2015
Ein „schmächtiges Hemd“ lässt den spanischen Fußball nach der WM-Pleite von 2014 wieder in Tagträume verfallen.

Beim glanzlosen 4:0-Heimerfolg über Luxemburg, der dem amtierenden Doppel-Europameister das Ticket für die EM 2016 in Frankreich sicherte, avancierte der 22-jährige Paco Alcácer zum großen Sieger des Abends. Der 70 Kilogramm leichte Mittelstürmer erzielte in Logroño zwei Tore (67./80.) und wurde bejubelt. „Was er anfasst wird zu Gold“, titelte die Sportzeitung „Marca“, die dem Profi des FC Valencia die drei ersten Seiten widmete.

So ganz stimmt die Aussage des Blattes nicht, denn Alcácer saß im Club zuletzt oft auf der Bank. Gegen Luxemburg genügte dem jungen Angreifer nach seiner Hereinnahme für den verletzten Álvaro Morata (33.) aber eine knappe Stunde, um im 9. Länderspiel sein Trefferkonto im roten Nationaltrikot auf sechs zu erhöhen. Santi Cazorla sorgte vor 16 000 Fans für die beiden restlichen Tore (41./85).

Der quirlige Alcácer hat Konkurrenz, darunter Juventus-Profi Morata (22) und Chelsea-Stürmer Diego Costa (27). „Aber keiner passt zum Kombinationsspiel von Spanien besser als Paco“, stellte die Zeitung „As“ fest. Und „El País“ schrieb: „Alcácer ist ein ganz Schlauer, der mit Hingabe jeder Tormöglichkeit hinterherjagt“. Der Vielgelobte war glücklich: „Zuletzt war es im Club nicht toll gelaufen. Ich habe die Tore gebraucht, egal ob mit dem Hintern oder mit dem Ohr, für einen Stürmer sind Tore lebenswichtig.“

Gegen Luxemburg mussten die Hausherren ohne die angeschlagenen Stützen Andrés Iniesta und Sergio Ramos auskommen. Dafür bekamen junge Spieler wie Alcácer, Bartra oder Nolito Bewährungschancen – und nutzten sie. Vor dem letzten Spiel am Montag in der Ukraine ist der Weltmeister von 2010 mit 24 Punkten aus neun Spielen nicht mehr vom 1. Platz der Gruppe C zu verdrängen. „La Roja“ verpasst somit seit der EM 1992 weiter kein großes Turnier.

Trainer Vicente del Bosque, der seinen 50. Sieg im 61. Spiel feierte, blickte optimistisch in die Zukunft. In der Qualifikation habe man nach der einzigen Niederlage gegen die Slowakei zwar „viel gelitten“, am Ende sei man aber souverän durchgekommen, betonte der 64-Jährige. Alcácer, Costa oder Morata? Del Bosque: „Wichtig ist, dass alle drei bereit sind, wenn sie eingesetzt werden.“

Nicht nur der 64-Jährige ist für die Ära nach Xavi, David Villa, Xabi Alonso & Co. zuversichtlich. „Marca“ titelte am Samstag groß auf Seite eins: „Jetzt holen wir uns den dritten EM-Titel in Folge“. Es wäre dann nach 1964, 2008 und 2012 schon der insgesamt vierte Titel für die Spanier, die Deutschland (3 Titel) hinter sich lassen würden. Luxemburg-Trainer Luc Holtz glaubt daran: „Die Spanier sind noch immer die besten der Welt, vor allem wenn es um Pass-Spiel geht.“

(dpa)


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