Klinsmann unter Druck: Spiel des Jahres gegen Mexiko

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Für Jürgen Klinsmann ist es «das Spiel des Jahres».Foto: Guillaume Horcajuelo/dpa
Epoch Times9. Oktober 2015
Es ist der Giganten-Gipfel der Nord- und Mittelamerika-Gruppe und für Jürgen Klinsmann das wichtigste Spiel seit der Fußball-WM 2014.

Wenn seine US-Nationalmannschaft am Samstag im kalifornischen Pasadena gegen Erzrivale Mexiko um das Ticket zum Confederations Cup 2017 in Russland spielt, steht der angeschlagene Schwabe im Mittelpunkt. Die Kritik am Deutschen wird lauter.

„Der Druck und die Erwartungshaltung sind enorm. Wenn wir uns nicht qualifizieren, verlieren wir einen riesigen Vorteil in der Vorbereitung auf die WM 2018“, sagt Klinsmann. Einige Medien sehen bei einer Niederlage sogar seinen Job in Gefahr. „Es steht viel für Klinsmann auf dem Spiel“, heißt es bei „ESPN.com“. „FoxSports“ wurde deutlicher und fragte, ob der Deutsche noch der Richtige sei?

Die Skepsis rührt vom Sommer her. Da blamierten sich die Amerikaner bei der Kontinental-Meisterschaft Gold Cup. Als Titelverteidiger gestartet, beendeten sie das Heimturnier als Vierter. Es war die schlechteste Bilanz seit 2000 – und das mit dem teuersten Trainer der US-Soccer-Geschichte. Verbands-Präsident Sunil Gulati stellte klar, dass er zu Klinsmann stehe, dessen Vertrag bis zur WM 2018 läuft.

Landon Donovan indes, seit der Nicht-Nominierung für die WM 2014 ein Klinsmann-Kritiker, forderte bei einer Niederlage dessen Entlassung. „Wenn ein Spieler schlecht spielt oder eine Reihe schlechter Ergebnisse abliefert, wird er aus dem Team geworfen. Jürgen hat immer betont, dass sich die Spieler für die schwachen Resultate verantwortlich fühlen sollen“, sagt Donovan und ergänzt: „Wenn er das ernst meint, sollte dieser Anspruch für ihn auch gelten.“

Klinsmann hat seit seinem Amtsantritt im Sommer 2011 beeindruckende Ergebnisse vorzuweisen. Kein anderer US-Nationaltrainer verfügt über eine so hohe Quote an gewonnenen Spielen (73,4 %). 2013 gab es den Triumph beim Gold Cup, ein Jahr später folgte der Achtelfinal-Einzug bei der WM. Unter seiner Regie haben die Amerikaner erstmals in Italien, Mexiko, den Niederlanden und bei Weltmeister Deutschland gewonnen – doch das waren alles Freundschafts-Kicks.

All das zählt am Samstag nicht. Klinsmann hat im Vorfeld nicht von einem Spiel gesprochen, sondern von einem Clash (Aufeinanderprallen). Er weiß, dass die Duelle gegen den südlichen Nachbarn keine gewöhnlichen Begegnungen sind. Die Emotionen schlagen hoch, die Abneigung ist tief. „Das ist wie Schalke gegen Dortmund oder Frankfurt gegen Offenbach, wie ein Derby. Die Euphorie ist extrem hoch“, sagt Jermaine Jones der Deutschen Presse-Agentur.

Der Mittelfeld-Wühler und ehemalige Bundesliga-Profi ist einer von zahlreichen Routiniers, die Klinsmann für diesen Showdown ins Aufgebot geholt hat. Bei den Mexikanern ruhen die Hoffnungen unter anderen auf dem Neu-Leverkusener Javier Hernandez. „Chicharito“ ist mit 41 Toren zweitbester Torschütze in der Geschichte von „El Tri“.

Klinsmann verweist auf die Bilanz: Unter ihm haben die USA noch nicht gegen Mexiko verloren (3 Siege, 3 Remis). Von den 90 000 Zuschauern in Pasadena werden mindestens zwei Drittel Mexikaner sein. Daher erwartet der Coach „einen Hexenkessel“. Zuletzt standen sich die USA und Mexiko 2011 in Pasadena gegenüber. Es war das Gold Cup-Finale, die Gäste gewannen 4:2. Klinsmann-Vorgänger Bob Bradley wurde anschließend entlassen. 

(dpa)

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