Meister-Coach Mourinho kennt keine Pause

London (dpa) - Zurücklehnen. Genießen. Die Anderen mal machen lassen. Das ist nichts für José Mourinho. Gleich nach dem vorzeitigen Meisterschafts-Gewinn mit dem FC Chelsea dachte der Blues-Coach an die nächste Trophäe. „Wenn wir den Titel…
Titelbild
José Mourinho hat schon die nächsten Ziele im Blick.Foto:  Andy Rain/dpa
Epoch Times4. Mai 2015
Zurücklehnen. Genießen. Die Anderen mal machen lassen. Das ist nichts für José Mourinho. Gleich nach dem vorzeitigen Meisterschafts-Gewinn mit dem FC Chelsea dachte der Blues-Coach an die nächste Trophäe.

„Wenn wir den Titel verteidigen wollen, müssen wir die nächste Saison vorbereiten“, sagte Mourinho. Dabei ist der Silberpott für das beste Team der englischen Premier League gar nicht die ganz große Sehnsucht des selbst ernannten Fußball-Dominators. Sein großes Ziel ist und bleibt der Sieg in der Champions League mit seinem Herzensclub.  

Es ist wie ein störender schwarzer Fleck in der beeindruckenden Bilanz des Portugiesen, dass er zwar alles gewonnen hat, auch die Fußball-Königsklasse schon mit dem FC Porto und Inter Mailand – nur mit Chelsea eben nicht. Das soll in der kommenden Spielzeit geändert werden. Das blaue Lametta lag noch auf dem Rasen, im Fanshop an der Stamford Bridge stapelten die Angestellten des FC Chelsea die Meister-Shirts. José Mourinho dachte längst an die Zukunft.

„Ich werde immer versuchen, noch eine Trophäe zu gewinnen. An dem Tag, an dem ich dieses Verlangen nicht mehr spüre, werde ich aufhören. Aber diesen Tag sehe ich noch nicht kommen“, meinte Mourinho. Für seine Konkurrenten klingt das nach einer Drohung. 22 Titel hat der 52-Jährige auf diese Weise in seiner Karriere geholt. 

Er will den Vorsprung, den er sich vor der gesamten Konkurrenz auf der Insel erarbeitet hat, nicht gefährden. Schon jetzt hat „Mou“ die beste Bilanz aller Premier-League-Trainer. Mit den Blues hat er 135 von 193 Liga-Partien gewonnen. Das entspricht einer Siegquote von 70 Prozent. Oder anders: Chelsea verliert mit ihm an der Seitenlinie weniger als eines von zehn Spielen. Mit diesen Werten kann nicht mal Manchester-United-Legende Sir Alex Ferguson aufwarten.

Das Grundgerüst für die neue Saison steht. Bis auf Kapitän John Terry (34) und Stürmer Didier Drogba (37) sind alle Meisterspieler im besten Alter. Keeper Thibaut Courtois ist 22 Jahre alt, Eden Hazard 24. Diego Costa (26), Oscar (23), Willian (26) und auch Cesc Fabregas (27) haben noch viele Jahre auf höchstem Niveau vor sich. Dennoch wird Mourinho kleinere Umbauarbeiten vornehmen, um vor allen Dingen in der Champions League nicht noch einmal im Viertelfinale auszuscheiden. Das Aus gegen Paris St. Germain hat genagt.

Priorität hat die Verpflichtung eines Innenverteidigers, der auf lange Sicht Abwehrchef Terry ersetzen kann, und die eines Stürmers hinter Diego Costa. Denn Drogba wird den Verein wohl verlassen. Angreifer Antoine Griezmann von Atletico Madrid steht offenbar auf der Kandidatenliste. „Wir brauchen einige Spieler, die uns mehr Tiefe und Stärke geben“, sagt Mourinho.

In England läuft schon die Debatte, ob Mourinho mit Chelsea eine Ära prägen wird. „Chelsea ist auch in der neuen Saison der Favorit. Es ist nun an den anderen Mannschaften, zu beweisen, dass sie mithalten können“, schrieb der „Daily Telegraph“. Mourinho schickt eine Warnung Richtung Sommerpause: „Das ist keine Liga, die ein Verein dominieren kann. Jede andere Mannschaft wird stärker in die neue Saison gehen. Aber wir werden versuchen, den Titelgewinn zu wiederholen.“

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion