HSV greift durch: Verweigerer Walace suspendiert

Beim Hamburger SV geht es weiterhin drunter und drüber. Walace muss als erster Spieler aus dem Bundesliga-Team weichen. Weil er die Order des Trainers verweigerte, wurde er degradiert und zum U21-Team geschickt.
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Muss ab sofort mit der U21 des Hamburger SV trainieren: Walace.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times20. März 2018

Erst mussten Funktionäre und Trainer weichen, nun sind die Profis dran. Mittelfeldspieler Walace ist von der Führung des Hamburger SV aus dem Bundesliga-Kader gestrichen worden und muss künftig bei der U21-Mannschaft trainieren.

Grund: Er hatte sich vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (1:2) am vergangenen Samstag geweigert, seinen Mittelfeldposition aufzugeben und stattdessen in die Innenverteidigung zu wechseln. Daraufhin strich ihn der neue Trainer Christian Titz aus dem Spieltagskader.

„Der Spieler Walace ist vergangene Woche zum wiederholten Male seinen vertraglichen Pflichten nicht nachgekommen. Nach den Verfehlungen zu Beginn der Rückrunde war es eine Selbstverständlichkeit, dass der Spieler sich teamorientiert verhält, den Ideen des neuen Trainers nachkommt und auf der Position spielt, wo dieser ihn am stärksten sieht“, sagte Direktor Sport Bernhard Peters am Dienstag.

Am Spieltag hatte er zudem verzichtet, die Partie mit seinen Teamkameraden im Stadion zu verfolgen. Stattdessen war er nach Hause gefahren. „Wir dulden nicht, dass er, während seine Kollegen um den Klassenerhalt kämpften, nicht im Stadion anwesend war und das Team nicht unterstützt hat“, kritisierte Peters.

Walace hatte bereits zu Beginn der Rückrunde gestreikt. Damals verlängerte er seinen Urlaub in seiner brasilianischen Heimat eigenmächtig und reiste verspätet zur Mannschaft ins spanische Trainingslager. Auf diesem Weg wollte er einen Vereinswechsel erzwingen. Bei Trainer Markus Gisdol war der Brasilianer zuletzt in Ungnade gefallen, unter Nachfolger Bernd Hollerbach stieg er zum Stammspieler auf. Jetzt geht es wieder bergab.

Der 22 Jahre alte Nationalspieler, der mit dem brasilianischen Team 2016 Olympiasieger wurde, ist aber nicht dauerhaft suspendiert worden. „Wenn er sein Fehlverhalten reflektiert hat, kann er in einem Gespräch wieder auf den Trainer zugehen“, sagte Peters, der einen Teil der Aufgaben vom beurlaubten Sportchef Jens Todt übernommen hat.

Mit Sanktionen muss auch Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos rechnen. Er hatte den Trainer kritisiert, weil ihm lediglich ein Platz auf der Auswechselbank zugewiesen worden war. Es sei nicht das Beste, immer auf etwas Neues zu setzen, meinte der Grieche und beschwerte sich über den personellen Umbau der Mannschaft durch Titz.

Papadopoulos hält sich derzeit bei der griechischen Nationalmannschaft auf. Mit ihm habe es bislang nur „ein telefonisches Gespräch“ gegeben, informierte der HSV. Zunächst soll es nach seiner Rückkehr ein persönliches Treffen mit Peters und dem amtierenden Vorstandsvorsitzenden Frank Wettstein geben. Danach soll eine Entscheidung fallen. (dpa)



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