Kieler Handball-Recken verderben Vranjes den Geburtstag

Titelbild
Rune Dahmke (l) und Torwart Nikolas Katsigiannis feiern den Sieg des THW Kiel.Foto: Axel Heimken/dpa
Epoch Times4. Oktober 2015
So laut haben die Kieler Handball-Fans schon lange nicht mehr „Oh, wie ist das schön“ gesungen. Und so freudetrunken haben die Spieler des THW Kiel schon lange nicht mehr auf dem Feld getanzt.

Nach dem 27:23 (14:14)-Erfolg in der Champions League über den Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt war die Erleichterung bei allen „Zebras“ riesengroß. „Es ging zwar nur um zwei Punkte in der Champions-League-Gruppenphase. Aber dieser Sieg war so wichtig, sonst hätte doch jeder wieder von einer THW-Krise gesprochen“, sagte Matchwinner Nikolas Katsigiannis nach der geglückten Revanche für die 25:30-Niederlage bei der SG in der Liga vor drei Wochen.

„Ein Sieg in einem solchen Kampfspiel ist gut fürs Selbstvertrauen. Gelingt das gegen Flensburg, ist es doppelt gut fürs Selbstvertrauen“, meinte ausgerechnet der Ex-Flensburger Steffen Weinhold nach der Energieleistung seiner Mannschaft, die nach Niederlagen in der Königsklasse in Zagreb und in der Liga in Göppingen in ein kleines Tief gerutscht war. Und alle THW-Spieler wussten, wem sie den Erfolg vorrangig zu verdanken hatten: Torwart „Katze“ Katsigiannis, der in der 25. Minute Niklas Landin zwischen den Pfosten ablöste. „Er war richtig super“, lobte auch Trainer Alfred Gislason, der nach dem intensiven 85. Derby zurecht von „absoluter Werbung für unseren Sport“ sprach.

Sein Team hatte offensiv schwach begonnen, war alleine vor der Pause elfmal an Flensburgs Schlussmann Kevin Möller gescheitert, der überraschend den Vorzug vor Routinier Mattias Andersson erhalten hatte. Flensburg wirkte spielfreudiger und eingespielter, gab aber durch zu viele Fehler die Führung aus der Hand.

Nach dem Wechsel lag der THW nie hinten, beim 21:21 neun Minuten vor dem Ende hätte die Partie aber noch einmal kippen können. Doch dann machte „Katze“ den Laden dicht – der THW entschied mit vier Toren in Serie die Partie und verdarb Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes seinen 42. Geburtstag. „Ich bin nicht zufrieden, dass wir verloren haben, aber stolz, wie mein Team gekämpft hat“, sagte der Schwede gelassen. „Wenn wir unsere Heimspiele gewinnen, sehe ich keine Probleme für das Weiterkommen.“

Kiel zog mit dem zweiten Sieg und 4:2 Punkten an der SG (2:4) vorbei. Aber in die Freude über den hart erkämpften Sieg mischte sich Trübsal: nach 13 Minuten humpelte Kreisläufer Patrick Wiencek vom Feld. Die medizinische Abteilung des THW befürchtet einen Kreuzbandriss – und eine mehrmonatige Pause für den Nationalspieler. Und das ausgerechnet vor dem Spitzenspiel in der Liga am Mittwoch beim ungeschlagenen Tabellenführer Rhein Neckar Löwen. Und an den dachten die Kieler schon gleich nach dem Triumph über die SG: „Eine halbe Stunde dürfen wir feiern, dann drehen sich alle Gedanken nur noch um die Löwen“, betonte Rückraumspieler Domagoj Duvnjak.

(dpa)


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