Klopp vor Titel-Premiere mit Liverpool: „Kleinigkeiten“

Epoch Times17. Mai 2016

Basel (dpa) – Es ist die letzte Chance für Jürgen Klopp und den FC Liverpool. Nur bei einem Sieg im Europa-League-Finale gegen den FC Sevilla am Mittwochabend (20.45 Uhr) vermeiden die Reds eine Europapokal-Saison als Zuschauer auf der Couch.

Die Titelverteidiger aus Spanien können selbst nur mit dem Rekord eines dritten Europa-League-Triumphs in Serie noch die Qualifikation zur Champions League schaffen. Doch bevor sie sich Gedanken über mögliche Konsequenzen machen, glauben die bei beiden Teams an ihre Chance im St. Jakob-Park von Basel: Sie wollen den 15 Kilogramm schweren Pokal – kennen aber auch die Stärken des Gegners.

„Sevilla ist nicht besser als wir – und wir sind nicht besser als Sevilla. Es geht um die Kleinigkeiten“, betonte Klopp vor seinem zehnten Finale als Fußballtrainer einer Profimannschaft. „Wir müssen es schaffen, dass jeder von uns das Spiel genießen kann. Wenn du den Druck spürst, hast du keine Chance.“

Welche Rolle das Endspiel und die Aussicht auf den ersten großen Titel seit dem Champions-League-Sieg 2005 in den Köpfen seiner Kicker bereits in den Tagen zuvor gespielt hat, verriet der 48-Jährige nach dem 1:1 am letzten Spieltag gegen West Bromwich Albion. Seine Stars um den deutschen Nationalspieler Emre Can ließ er am Sonntag gar nicht antreten. „Wenn wir mit anderen Spielern hergekommen wären, hätten sie bereits an das nächste Spiel gedacht“, meinte Klopp.

Als Achter der Premier League verpasste Liverpool auf diesem Weg zwar endgültig die erneute Qualifikation für die Europa League. Doch sieben Monate nach seinem Debüt für den englischen Traditionsverein geht der ehemalige Coach von Borussia Dortmund immerhin schon in sein zweites Endspiel mit dem Club. „Das hätte ich mir damals nicht vorstellen können“, sagte der Nachfolger von Brendan Rodgers.

Beim ersten Finale im Februar unterlagen die Reds im Ligapokal Manchester City im Elfmeterschießen. „Das war sehr enttäuschend“, gestand Mittelfeldmann Can. „Aber ich denke, uns als Team wird es am Mittwoch helfen.“ Adam Lallana, mit drei Treffern Liverpools bester Schütze in der Europa League, verriet: Klopp nannte die Partie gegen City schon vor dem Anpfiff „das erste von vielen Finals, die wir gemeinsam spielen werden“. Gewinnt Liverpool nun das zwölfte Europacupfinale seiner Vereinsgeschichte, holt Klopp als erster deutscher Trainer einen Titel mit einer englischen Mannschaft.

Dazu muss der impulsive frühere Borusse, der nicht nur im Viertelfinale den BVB, sondern unter anderen auch Manchester United und den FC Villareal aus dem Wettbewerb warf, aber die Seriensieger aus Spanien aufhalten. Nach den Erfolgen 2006 und 2007 holte das Team von Trainer Unai Emery den Titel auch 2014 und 2015. „Dieser Wettbewerb ist Sevilla wichtig“, sagte Emery.

Als Siebter der Primera Division ist Sevilla sicher in der dritten Qualirunde zur Europa League und kann mit einem Sieg im Finale der Copa del Rey am Sonntag auch den Einzug in die Gruppenphase perfekt machen – wenn sie nicht zuvor ohnehin das Ticket zur Champions League gelöst haben.

„Die sind sehr stark und schwierig zu bespielen“, sagte Klopp vor dem ersten Europapokal-Duell der beiden Vereine. „Die haben gute Stürmer und erfahrene Abwehrspieler. Zwei gute Clubs, zwei große Vereine spielen um einen großen Pokal – so sollte Fußball sein.“



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