Lochner schlägt Zweierbob-Dominator Friedrich

Ausgerechnet im Bob-Mekka St. Moritz, wo Friedrich 2015 zum jüngsten Zweierbob-Weltmeister der Geschichte gekrönt wurde, musste der Dominator seine erste Niederlage in diesem Winter hinnehmen. Der zuvor gestürzte Lochner schnappte den Sachsen den Sieg weg.
Titelbild
Johannes Lochner steuerte seinen Bob in St. Moritz zum Sieg.Foto: Caroline Seidel/Archiv/dpa
Epoch Times21. Januar 2017

Erst ein Crash, dann Nackenprobleme und plötzlich der erste Weltcupsieg im Zweierbob für Johannes Lochner. Der frischgebackenen Viererbob-Europameister hat turbulente Tage im Bob-Mekka St. Moritz erlebt.

„Nach dem Trainingssturz wusste ich nicht genau, ob ich überhaupt an den Start gehen kann. Und jetzt gewinnen wir, ich bin überglücklich und auch etwas gerührt“, meinte der für den BC Stuttgart Solitude startende Berchtesgadener. Der zweimalige WM-Zweite im Zweierbob war nach dem ersten Sieg erleichtert: „Ich dachte schon, ich habe das Fahren im kleinen Schlitten verlernt.“

Mit Anschieber Christian Rasp brachte er den bislang dominierenden Francesco Friedrich die erste Niederlage bei. Der Welt- und Europameister kam am Samstag mit Martin Grothkopp auf der 1962 Meter langen Natureisbahn mit 0,28 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Selbst Startbestzeit von 4,99 Sekunden und Saisonbestzeit im zweiten Lauf in 1:05,22 Minuten reichte für den dreimaligen Weltmeister Friedrich nicht, um Lochner noch abzufangen. Dritter wurde der Amerikaner Steven Holcomb vor Nico Walther, der mit Eric Franke fuhr.

Da die Naturbahn jeden Winter innerhalb von drei Wochen mit 5000 Kubikmeter Schnee und 7000 Kubikmeter Wasser neu gebaut wird, gibt es immer wieder minimale Änderungen in der Linienführung. Daher existieren keine Bahnrekorde, sondern nur Saisonbestzeiten.

Bei Traumwetter leistete sich Lochner im zweiten Lauf einige Patzer, kam auch am Start nur auf die achtbeste Zeit (5,09). „Ich hatte allein im unteren Abschnitt drei klare Fehler. Doch die Geschwindigkeit war dennoch konstant“, meinte der 26-jährige Bayer, der wie Friedrich im Wallner-Schlitten fuhr.

Nur eine Woche nach ihrem überraschenden Europameisterschaftstitel fuhr Mariama Jamanka vom BRC Thüringen indessen auf Rang vier. Mit Anschieberin Annika Drazek verbesserte die gebürtige Berlinerin im zweiten Lauf zwischenzeitlich sogar den Startrekord auf 5,44 Sekunden und die Saisonbestzeit. „Im zweiten Lauf hatte ich zu viele Fehler“, meinte Jamanka. Gleich in der ersten Kurve versteuerte sie sich und verlor somit ihre hohe Anfangsgeschwindigkeit. Auch in der berühmten Kurve „Horse Shoe“ schlug sie oben gegen die Bande.

Besser waren da die Nordamerikanerinnen: Den Sieg sicherte sich Elana Meyers Taylor aus den USA mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung und Bahnbestzeit vor der kanadischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries, die den Startrekord auf 5,43 Sekunden drückte. Dritte wurde US-Pilotin Jamie Greubel Poser. Die Erfurterin Christin Senkel und Franziska Bertels kamen auf Rang sieben. (dpa)

Mariama Jamanka und Anschieberin Annika Drazek wurden beim Weltcup in St. Moritz Vierte. Foto: Urs Flueeler/dpa

Mariama Jamanka und Anschieberin Annika Drazek wurden beim Weltcup in St. Moritz Vierte. Foto: Urs Flueeler



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion